Mikroinvasive Therapiemethode zur Behandlung von bösartigem Leberkarzinom
Krebszellen wirksam durch Radioembolisation zerstören

Vorbereitung der Therapie | Foto: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
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Mikroinvasive Therapiemethode zur Behandlung von bösartigem Leberkarzinom erstmals in Vorarlberg möglich.

Leberkrebs verläuft in den meisten Fällen zunächst symptomfrei und wird deshalb häufig erst im weit fortgeschrittenen Stadium festgestellt. In dieser Situation kann der Tumor operativ nicht mehr vollständig entfernt werden. Hier kann eine Radioembolisation helfen.

Für Patientinnen und Patienten mit Tumoren der Leber gibt es ein Verfahren, die sogenannte Radioembolisation, das helfen kann den Tumor zu verkleinern und die Lebensqualität zu steigern. Diese Behandlung wurde im Dezember 2020 im Landeskrankenhaus Feldkirch eingeführt. „Die Therapiemethode ist eine mikroinvasive Technik, mit der wir bösartige Lebertumoren behandeln können, bei denen andere therapeutische Verfahren wenig Aussicht auf Erfolg haben“, erklärt Primar Univ.-Doz. Dr. Alexander Becherer, Leiter der Abteilung Nuklearmedizin. Er wandte diese Methode schon 2004 als Erster in Österreich an. Nun holte er sie in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) nach Vorarlberg.

Sowohl Leberkrebs als auch Lebermetastasen können mit einer SIRT (SIRT ist eine spezielle Form der internen Bestrahlung, die im Inneren des Tumors wirkt. Sie beruht auf einem Verschluss (= Embolisation) der kleinen tumorversorgenden Gefäße mit radioaktiven Partikeln.) behandelt werden. Die Entscheidung, ob diese Methode zur Anwendung kommt, wird im Tumorboard getroffen. Die behandelnde Abteilung stellt die erkrankte Person vor und die anwesenden Tumorspezialisten entscheiden gemeinsam über die Therapie. Wird eine SIRT empfohlen, können die Betroffenen ab sofort in Feldkirch behandelt werden und müssen nicht mehr in ein anderes Bundesland reisen.

Es freut mich sehr, dass wir nun für eine ausgewählte Gruppe an Krebspatienten eine zusätzliche Behandlungsmethode im Land Vorarlberg anbieten können. Dank dem Einsatz von Prim Becherer und Prim Cejna, können wir nun im Rahmen unserer onkologischen Fallbesprechungen gemeinsam Patienten für die Radioembolisation evaluieren und diese innovative Behandlungsoption unseren Patienten gezielt anbieten.“

Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Winder, PhD, Leiter der Inneren Medizin II (Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie, Infektiologie)

Vorbereitung der Therapie | Foto: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
Alexander Becherer (Nuklearmedizin) und Thomas Haglmüller (IDIR) mit der Spezialbox für die Verabreichung der radioaktiven Partikel | Foto: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.

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