Science-Fiction in naher Zukunft
Geothermie - auch in Vorarlberg möglich?
In Vorarlberg soll bis spätestens 2050 die gesamte Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger umgestellt sein. Große und benötigte Hilfe könnte dabei die Geothermie stellen, das heißt die Wärme/Hitze aus 4.500 bis 4.900 Metern.
Abhängig von den geologischen Verhältnissen schlummern in mehreren Kilometern Tiefe heiße Quellen, die für eine CO2-freie Wärmeversorgung genutzt werden können, wie zum Beispiel bei Thermalbädern. Eine nun vorliegende Studie zeigt, dass es in Vorarlberg zwei Zonen gibt, die für eine wirtschaftliche Erschließung geeignet wären: Den Norden des Rheintals und den Raum Feldkirch.
Geothermie
Geothermie ist gleich Erdwärme. Geothermie ist in der Erdkruste gespeicherte Wärme welche zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
Lage Vorarlberg
Neben Biomasse, industrieller Abwärme und dem Bodenseewasser sei auch bei der tiefen Geothermie Potential vorhanden. Eine theoretische Studie aus dem Jahr 2014 skizzierte für Vorarlberg eine Dimension von 300 Gigawattstunden (GWh) – Zadra: „
Das entspricht in etwa der derzeitigen Biomasse-Nahwärmeversorgung.“
Gerade der Sektor Gebäude sei relativ energieintensiv, führt Christian Vögel, Fachbereichsleiter Energie und Klimaschutz.
Zwei Hoffnungsgebiete konnten im Zuge der Vorstudie identifiziert werden, informierte Expertin Magdalena Bottig von GeoSphere Austria. Die Fokusgebiete liegen demnach im Raum Bregenz und im Raum Feldkirch. In einer Tiefe von 4.500 bis 4.900 Metern sei mit Temperaturen von rund 130 Grad zu rechnen. „Auf Basis der Einschätzung über mögliche Vorkommen in Vorarlberg empfehlen wir, als nächsten Schritt in den Hoffnungsgebieten eine 3D-Seismik durchzuführen“, resümierte Bottig. Diese ermöglicht durch die flächenhafte Auslegung von Messlinien eine relativ genaue Abbildung des Untergrunds.
Die Zukunft schon angekommen
Zadra orientiert sich bei diesem Thema auch an Entwicklungen in anderen europäischen Regionen beziehungsweise Städten, wo Geothermie im großen Stil genutzt wird, allen voran etwa in Paris. Zadra wird deswegen Anfang Juni auch eine Exkursion nach Bayern unternehmen, in die Gemeinde Pullach im Isartal. Hier wurde bereits 2004 begonnen mithilfe von Bohrungen das heiße Wasser im Untergrund zu erschließen. Heute heizen bereits mehr als 50 Prozent der Haushalte mit dieser Methode, bald sollen es sogar 80 Prozent sein.
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