Mit viel Herz bei der Arbeit
Das sind Vorarlbergs „Pflegerinnen mit Herz“

Sabine Österreicher, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der mobilen Kinderbetreuung und „Pflegerin mit Herz“ 2020 aus Vorarlberg in der Kategorie „Pflege- und Betreuungsberufe“. | Foto: Verein „PflegerIn mit Herz“
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  • Sabine Österreicher, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der mobilen Kinderbetreuung und „Pflegerin mit Herz“ 2020 aus Vorarlberg in der Kategorie „Pflege- und Betreuungsberufe“.
  • Foto: Verein „PflegerIn mit Herz“
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Eine Berufsgruppe mit Zukunftschancen, aber auch Zukunftsängsten

Aus allen 3.100 Nominierungen, die 2020 österreichweit eingelangt sind, wählte die Jury, darunter unter anderem VertreterInnen der führenden NGOs im Pflegebereich (Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe) sowie der IG pflegende Angehörige die 27 GewinnerInnen 2020 – je drei pro Bundesland – aus. Die SiegerInnen werden in den Kategorien „Pflege- und Betreuungsberufe“, „24-Stunden-Betreuung“ und „pflegende Angehörige“ ausgezeichnet und mit einem Geldpreis in der Höhe von je 3.000 Euro gewürdigt.

Sie leisten Übermenschliches im Verborgenen: Die VorarlbergerInnen, die sich beruflich oder privat im Pflege- und Betreuungsbereich engagieren. Aus knapp 290 Nominierungen hat der Verein „PflegerIn mit Herz“ die drei Gewinnerinnen aus dem Ländle gewählt.

Von Langenegg bis Götzis: Sabine Österreicher ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der mobilen Kinderbetreuung. Marlene Poppler aus Langenegg pflegt ihren von Geburt an stark beeinträchtigen Sohn Elias. Alžbeta Oršulová ist als 24-Stunden-Betreuerin in Götzis tätig. Alle drei verbindet nicht nur die Liebe zur herausfordernden pflegerischen Tätigkeit, sie sind Vorarlbergs „Pflegerinnen mit Herz“ 2020.

Pflege braucht Wertschätzung und Anerkennung

3.100 Nominierungen – und damit 3.100 berührende Zeilen, Geschichten und Dankesworte sind bei der Wahl von Österreichs „PflegerIn mit Herz“ 2020 eingelangt. Darunter viele Einsendungen, in denen die AbsenderInnen dafür plädieren, im Corona-bedingten Ausnahmejahr 2020 alle in der Pflege tätigen Personen vor den Vorhang zu holen. Die Pandemie hat die Bedeutung der Tätigkeit der Pflege – ob im privaten oder im beruflichen Bereich – dramatisch in den Vordergrund gerückt und das Bewusstsein für diese hochsensible Thematik gestärkt. Dabei hat die WHO das Jahr 2020 noch vor der Corona-Krise zum internationalen Jahr der Pflegekräfte und Hebammen erklärt.

„Wer pflegt, leistet einen enorm wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft und geht nicht nur, aber ganz besonders in der Corona-Krise, an seine physischen und psychischen Grenzen. Gute und professionelle Pflege ist aber keine Selbstverständlichkeit! Selbstverständlich sollte es hingegen sein, all jenen, die Pflegebedürftigen einen Alltag in Würde ermöglichen, gebührend Dank, Anerkennung und Würdigung zukommen zu lassen“

, erklärt Dr. Günter Geyer, Präsident und Initiator des Vereins „PflegerIn mit Herz“.

Das Pflege-Thema dominiert nicht erst seit der Corona-Pandemie die politische und gesellschaftliche Agenda. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Österreich steigt rasant an: Im Februar 2021 zahlte der Bund österreichweit Pflegegeld an 462.808 Menschen aus. Laut Prognosen werden im Jahr 2050 300.000 Menschen mehr als heute pflegebedürftig sein. Diese Entwicklung stellt Österreich vor immense Herausforderungen. Aktuell sind knapp eine Million Österreicher direkt oder indirekt in die Pflege- und Betreuung eines Angehörigen involviert.

Rund 76.000 Pflegekräfte fehlen bis 2030

Durch die Corona-Pandemie wurden die Schwächen des heimischen Pflegesystems deutlich. Derzeit sind in Krankenhäusern und im Bereich der Langzeitpflege und -betreuung rund 126.000 Personen beschäftigt. Laut einer Studie der Gesundheit Österreich im Auftrag des Sozialministeriums braucht es bis zum Jahr 2030 zusätzliche 75.700 Pflegekräfte.

„Als Sprachrohr aller in der professionellen Pflege tätigen Menschen fordern wir mehr Personal und bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Mit unserer Unterstützung von ‚PflegerIn mit Herz‘ wollen wir den Fokus auf die Wichtigkeit der professionellen Pflege und Betreuung lenken. Nur mit gut qualifizierten, hochmotivierten und in ausreichender Anzahl vorhandenen Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten wollen, können wir in Zukunft die großen Herausforderungen bewältigen“

, erklärt AK-Präsidentin Renate Anderl. Seit 2014 zählt die Bundesarbeitskammer zu den verlässlichen Unterstützern des Vereins „PflegerIn mit Herz“.

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