90 Jahre und noch kein bisschen müde
Paul Marte (90) tüfftelt an solarbetriebener Maschine

Foto: privat
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Im Jänner wird Paul Marte seinen 90. Geburtstag feiern. Jetzt schon wird sein unermüdlicher Erfindergeist gefeiert.

Ein Interview geführt mit dem Feldkircher Anzeiger

Anzeiger: Im Jänner werden ie 90 Jahre alt. Wie fühlt man sich an so einem besonderen runden Geburtstag?
Paul Marte:

Eigentlich ganz zufrieden, leider durfte ich dieses Jahr diverse Krankheiten erleiden und mit Gottes Hilfe durchstehen. Daher ist mein Optimismus etwas angeschlagen. Trotzdem bin ich dankbar, dieses hohe Alter erreicht zu haben. In diesem Zusammenhang vielen Dank an meine fürsorgliche Gattin Reinhilde, die viele Jahrzehnte für mich da ist.

Anzeiger: Rückblickend auf Ihr bisheriges langes Leben: Welche besonderen Ereignisse aus Kindheit
und Jugend bleiben Ihnen bis heute in Erinnerung?
Marte:

Es war eine sehr karge, arbeitsreiche und doch schöne Zeit. Ganz anders als heute.

Anzeiger: An welche Erlebnisse aus den Folgejahren, sei es beruflich oder privat, erinnern Sie sich gerne?
Marte:

Ich hatte das Glück, dass ich als junger Mensch gelernt habe zu arbeiten und zu sparen. Ganz nach dem Motto „Schaffa Schaffa Hüsle Baua“. Und dass ich mit Reinhilde eine tolle Frau heiraten durfte und mit ihr gemeinsam vier tolle Kinder großziehen konnte. Trotz aller Höhen und Tiefen stehen wir als Familie gemeinsam zusammen.

Anzeiger: Vor Jahren haben Sie eine Skibindung entwickelt. Wie ist es dazu gekommen?
Marte:

Damals wurden die Skibindungen von vorne bedient (auf und zu). Da mir das als begeisterter Skifahrer persönlich zu wenig ausgereift war, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht und daraufhin die Bindung so lange geplant und konstruiert, wie sie heute noch gehandhabt wird. Leider konnte ich diese Idee aus finanziellen Gründen nicht vermarkten.

Anzeiger: Aktuell tüfteln Sie an einer neuen Erfindung. Erzählen Sie bitte mehr darüber.
Marte:

Tüfteln war schon immer meine Leidenschaft. Als kleiner Junge schon versuchte ich mein Leben und die damit verbundene Arbeit leichter und effizienter zu machen. Zum Beispiel überlegte ich mir, was man aus dem Abfallholz aus der Skiherstellung machen könnte und kam auf die Idee, daraus Parketthölzchen herzustellen. In mühseliger Arbeit entstand daraus unter anderem unser Parkettboden für unser Eigenheim. Aber zurück zu Ihrer Frage, ich überlegte mir, wie man die Photovoltaikanlagen am effizientesten nutzen könnte. Ich plante und konstruierte ein funktionierendes Modell, damit die Anlage immer im richtigen Winkel zu jeder Jahreszeit zur Sonne steht.

Anzeiger: Welche Erwartungen haben Sie in das Endprodukt gesetzt?
Marte:

Gewünscht und gehofft habe ich mir, das Ganze auf den Markt zu bringen. Als kleiner Mann ist das jedoch leider unmöglich. Jetzt bin ich ja schon zufrieden, dass unser Kühlschrank mit dem kostenlos erzeugten Strom bedient wird.

Anzeiger: Welche Hobbys und Freizeitaktivitäten haben Sie neben den Erfindungen?
Marte:

Meine Hobbys waren die Natur und die Berge.

Anzeiger: Gibt es noch Wünsche, die Sie haben?
Marte:

Wieder gesund zu werden.

Anzeiger: Und was würden Sie in Ihrem Leben heute anders machen?
Marte:

Nichts, denn ich bin dankbar für alles.

Anzeiger: Vielen lieben Dank für das Gespräch und alles Gute, allem voran Gesundheit.

Zur Person

  • Paul Marte
  • Geboren: 25.1.1933 in Dünserberg in der Parzelle Basic
  • Familie: vier Kinder, sieben Enkelkinder
  • Erlernter Beruf: Mühlebauer in Sulz
  • Am Ländle schätze ich: "Es gibt nichts Besseres!"

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