Land verschärft Impfstoffverteilungsmaßnahmen
Vorbildfunktion oder Eigennutz

Stadt Feldkirch | Foto: Stadt Feldkirch/Nik Skorpic
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Nachdem gestern Abend Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt in der ZIB2 bei Armin Wolf eingeladen war, um sich seiner vorgezogenen Covid-Schutzimpfung zu rechtfertigen, stellt sich der normale Bürger doch die Frage, ob ein Politiker ob seiner Vorbildfunktion den Eigennutzen stets politisch entschuldigen kann.

Immer wieder werden politische, berufliche oder persönliche Kontakte für den eigenen Vorteil genutzt. Ansich auch nichts unmenschliches. Schon die Bibel verweist auf den Satz "Jeder ist sich selbst der Nächste" und drückt damit den Eigennutzen als menschliche (schlechte) Eigenschaft aus. Dass nun gerade ein ÖVP Politiker, regelmäßiger Kirchengänger, sich seiner "Kinder/Volk" vorgezogen hat, lässt darauf zurückschließen, dass auch ein Politiker nur ein Mensch ist.

Was aber ist mit seiner Vorbildfunktion?

Laut Matt sei seine Impfbereitschaft positiv zu sehen. Diese wollte er mit der Eintragung in eine "Liste" zur Impfanmeldung deutlich machen. Auf wundersame Weise und ohne sein Zutun wurde er dann bei einer Priosierung dieser Liste, die den Vorgaben und Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums folgt, der Priorität 1 (sehr hoch) zugewiesen. Fakt ist, in Phase 1 werden neben den Bewohnerinnen und Bewohnern und dem Personal der Alten- und Pflegeheime auch Personen mit einer regelmäßigen Tätigkeit oder regelmäßigem Aufenthalt in Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen geimpft, weiters Hochrisikopatienten. Matt kann keines dieser Kriterien zugewiesen werden. Übrigens auch nicht Rankweils Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall (44) welche auch schon geimpft wurde. Welche Vorbildfwirkung durch diese Aktion gesetzt wurde muss der Bürger wohl für sich selbst entscheiden. Das Land Vorarlberg, mit an der Spitze ÖVP Politiker Landeshauptmann Markus Wallner, verschärft jetzt seine Maßnahmen, um eine faire Impfstoffverteiltung besser zu gewährleisten.

Sanktionen angedroht

In den Spitälern wurde darauf hingewiesen, dass ein Einschleusen von noch nicht impfberechtigten Personen dienstrechtliche Konsequenzen zur Folge haben kann.

Landesrätin Martina Rüscher:

„Eine 100 prozentige Sicherheit wird auch durch diese verstärkten Maßnahmen nicht möglich sein. Wir appellieren daher an die Fairness und Eigenverantwortung der Verantwortlichen in den unterschiedlichen Bereichen!“

Stadt Feldkirch | Foto: Stadt Feldkirch/Nik Skorpic
Bürgermeister Wolfgang Matt | Foto: Stadt Feldkirch/Bernd Hofmeister

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