„Tatort“ live erlebt
Opfer mussten 2.5 Stunden um ihr Leben bangen

90-jähriger wurde körperlich nicht attackiert (Symbolbild) | Foto: jp-valery
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  • 90-jähriger wurde körperlich nicht attackiert (Symbolbild)
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„Schlüsseldienstmitarbeiter“ verschafften sich bei einem immobilen 90-jährigen Mann Zutritt. Betreuerin wurde an einen Stuhl gefesselt.

Schon letztes Jahr im Sommer ereignete sich der schwere Raubüberfall in Dornbirn, Vorarlberg. Die Täter, Mitarbeiter einer „Schlüsseldienstfirma“ verschafften sich in die Wohnung des Opfers Zutritt, fesselten die Betreuerin des Wohnungseigentümers und versuchten mit einem Winkelschleifer den massiven Tresor im Schlafzimmer zu öffnen. Eine Verwandte des Wohnungseigentümers kam während der zweieinhalbstündig dauernden Tat ebenfalls in die Wohnung, sie wollte einfach nach dem Rechten sehen, und wurde ebenfalls mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Die Täter flüchteten dann ohne Diebesgut aus der Wohnung. Der Wohnungsinhaber, welcher selbst nicht mehr mobil war, wurde von den Tätern körperlich nicht attackiert. Allerdings erlitten alle drei Opfer einen schweren Schock.
Die gesamte Tathandlung dauerte ca. 2 ½ Stunden.

Wohnung wurde im „Dienst“ vorab ausgeforscht

Nach den umfangreichen Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort durch Beamte des LKA und des KKD (koordinierten Kriminaldienst) Dornbirn sowie den anschließenden Auswertungen ergaben sich erste vage Verdachtsmomente auf eine Täterschaft. Dieser Tatverdacht wurde dadurch erhärtet, da zwei der möglichen Täter bereits vor circa einem Jahr als „Schlüsseldienstmitarbeiter“ bei dem späteren Opfer tätig waren. Die weiteren Ermittlungen der Beamten des Landeskriminalamtes und des Bundeskriminalamtes sowie mehrerer Dienststellen in Deutschland, führten abschließend zur Identifizierung der in Deutschland wohnhaften Tatverdächtigen und zur Konkretisierung des Tatverdachtes. Im August und November 2020 sowie im Jänner 2021 konnten die gefahndeten Beschuldigten von den zuständigen Polizeidienststellen in Nordrhein-Westfalen / Deutschland ausgeforscht und in weiterer Folge aufgrund der bestehenden europäischen Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Feldkirch festgenommen werden.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 21-jährigen Mann, deutsch/libanesischer Staatsbürger, 20-jährigen Mann, deutsch/libanesischer Staatsbürger und um einen 20-jährigen Mann, deutsch/irakischer Staatsbürger. Alle drei Beschuldigten waren im Bundesland Nordrhein-Westfalen / Deutschland wohnhaft. Die Beschuldigten waren teilweise bei sogenannten „Schlüsseldiensten“ beschäftigt und im Großraum Deutschland sowie auch in Österreich unterwegs und tätig. Der Tatort in Dornbirn war den Beschuldigten offensichtlich von ihrer Tätigkeit als „Schlüsseldienst-Mitarbeiter“ bekannt. Zwei Beschuldigte wurden bereits nach Österreich ausgeliefert und befinden sich zurzeit in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft. Ein Beschuldigter befindet sich derzeit in Auslieferungshaft und wird in den nächsten Wochen nach Österreich ausgeliefert werden.

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