Igel kämpfen ums Überleben
Schuld ist wieder einmal der Mensch

- Der größte Feind ist wieder einmal der Mensch
- Foto: Lívia Galeková
- hochgeladen von Isabelle Cerha
Der Igel steht bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten - die Zahl der Igel schwindet drastisch. Österreichischer Tierschutzverein ruft aktiv die Bevölkerung auf zu helfen.
In Österreich leben zwei Igelarten: der Westeuropäische Igel (Braunbrustigel) und der Nördliche Weißbrustigel. Beide sind durch das EU- und Landes-Naturschutzrecht geschützt. Die Wirksamkeit sei jedoch zu hinterfragen, denn Schätzungen zufolge sei allein die Population der Westeuropäischen Igel in den vergangenen zehn Jahren um bis zu 50 Prozent geschrumpft, heißt es in einer Mitteilung des Tierschutzvereins.
Lebensraum gefährdet
Die Hauptursachen für den rapiden Igel-Rückgang sind demnach vor allem die Bodenversiegelung, die intensive Landwirtschaft, Pestizide, der Verkehr sowie der Trend zu „aufgeräumten“ Gärten. Igel brauchen strukturreiche Lebensräume wie Hecken, Gebüsche und naturnahe Gärten. „Versiegelte Böden, Schottergärten und riesige Agrarflächen sind für den Igel eine Katastrophe und verdrängen ihn aus seinen Lebensräumen“, warnt Alexios Wiklund, Pressesprecher des Österreichischen Tierschutzvereins. Dazu würden das dramatische Insektensterben und der Pestizideinsatz kommen. Igel finden immer schwerer ausreichend Nahrung.
Ökosystem braucht auch den Igel
Den Igel kennen alle, was viele jedoch nicht wissen: Sie leisten einen wichtigen
Beitrag zur Regulierung und Erhaltung gesunder Ökosysteme. Sie sind wirksame natürliche Schädlingsbekämpfer und außerdem wichtige Samenverbreiter. Sie fördern die Artenvielfalt, indem sie Früchte und Beeren fressen und die unverdauten Samen an verschiedenen Stellen wieder ausscheiden.
Größte Bedrohung ist der Mensch
„Der Mensch ist die größte Bedrohung für den Igel – aber wir können auch seine Rettung sein“, betont Alexios Wiklund.
„Wenn wir Lebensräume erhalten, auf nachhaltige Landwirtschaft setzen und besser auf unsere Umwelt achten, geben wir den bedrohten Tieren eine echte Chance.“


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.