Nachfolgersuche
Hip durch Strick soll in Währing weiterhin das Motto sein
Mit Ende März geht Sonja Clavora-Wernig nach neun Jahren "Sonja's Strickatelier" in Pension. Für ihren Jugendtraum will sie gemeinsam mit MeinBezirk.at noch einen Nachfolger finden.
WIEN/WÄHRING. Lange Zeit musste man sich mit nervigen Vorurteilen herumschlagen: Stricken und Häkeln sei langweilig, eintönig oder nur etwas für ältere Menschen. Das ist aber schon lange nicht mehr so. Seit ein paar Jahren erfreut sich das kreative Hobby an vielerlei, unterschiedlicher Fans. Das merkt auch Sonja Clavora-Wernig in ihrem Geschäft "Sonja's Strickatelier" am Türkenschanzplatz 1.
"Erst letztens war ein 8-jähriges Mädchen hier, die sich das alles selbst von YouTube gelernt hat und begeistert häkelt", sagt Clavora-Wernig, die sich mit ihrem Wollgeschäft vor rund neun Jahren einen Jugendtraum erfüllt hat. "Ich hatte damals einen stressigen Job und wollte eine Veränderung. Dann hab ich die Idee recht zügig durchgezogen", sagt die 60-Jährige.
Mehr Zeit für die Familie
Zu einer Veränderung wird es auch am 31. März kommen, denn dann schließt das Geschäft. Nicht aber, weil es an Kunden, Lust oder Laune fehlt, sondern weil sich Clavora-Wernig in die wohlverdiente Pension verabschiedet.
Ihr Mann sei bereits in Pension, nun wollen sie mehr gemeinsame Zeit verbringen. Einfach fällt ihr der Abschied aber nicht, vor allem weil es noch an einem Nachfolger für ihr Strickatelier fehlt und der wird gemeinsam mit der MeinBezirk.at nun gesucht. "Es gab bereits einige Interessenten." Am Schluss scheiterte es bei ihnen aber an den finanziellen Möglichkeiten. Mit 40.000 bis 50.000 Euro als Startkapital muss man laut ihr schon rechnen. Die Miete sei dabei nicht das Problem, sondern das Inventar und alle Utensilien in den 63 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, die mit einer kleinen, aber feinen Küche und WC-Anlage bestens ausgestattet sind.
Persönliche Beziehung zu Kunden
Beim Nachfolger muss es sich nicht unbedingt um ein Strickatelier handeln, wünschen würde es sich Clavora-Wernig aber schon. Aber was braucht es eigentlich, um ein solches Handwerksgeschäft zu leiten? Eigentlich keine besonderen Fähigkeiten, aber strickaffin sollte man schon sein. "Es gibt kaum Kunden, die nur herkommen, um Wolle zu kaufen. Die meisten erwarten sich schon Unterstützung oder eine Beratung."
Die Inhaberin kennt ihren Kundenstock, der über die Jahre äußerst gewachsen ist, sehr gut. Mit einigen baute man persönliche Beziehungen auf. So hat sich im Laufe der Jahre eine regelmäßige Strickrunde gebildet oder man unternahm gemeinsame Ausflüge. Dass das Geschäft in Währing so gut ankommt, liegt auch daran, dass es Wollgeschäfte, wie ihres, nur mehr selten gebe. "Viele Kunden haben keine Zeit oder Lust, quer durch Wien zu fahren", sagt Clavora-Wernig. Sie schätzen die Qualität der Ware und Beratung, aber auch, dass das Viertel durch das Geschäft belebt bleibt.
Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bei Sonja Clavora-Wernig telefonisch unter 0676/92 784 16 oder schicken Sie ein E-Mail an waehring@regionalmedien.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.