Diverse Gründe
Warum in Währing immer mehr Restaurants zusperren
Im 18. Bezirk schließen Restaurants der Reihe nach. Die Gründe sind vielfältig, ganz aufgeben will man nicht.
WIEN/WÄHRING. Essen gehen oder doch lieber zu Hause kochen? Diese Frage stellen sich mittlerweile viele Währinger. Doch nicht nur die Gäste leiden unter den steigenden Preisen: Teuerung, ausbleibende Besucherinnen, sowie Besucher und private Probleme machen sich bei den Gastronomiebetreiberinnen und Betreibern in Währing bemerkbar.
Nach der Reihe schließen Lokale oder sie suchen einen Nachfolger. So zum Beispiel das Restaurant Berger & Lohn in der Gentzgasse 127. "Rund 70 Prozent meiner Gäste kamen aus Währing, das war großartig. Aber dann kam der Lockdown, danach ist mehr als die Hälfte der Gäste weggefallen. Diesen Rückgang konnten wir nicht mehr aufholen", sagt Inhaber Horst Scheuer.
Umdenken findet statt
Wie man als Gastronom in Währing überlebt? Ein neues Konzept für junge Währinger könnte laut dem Gastronomen ein Schritt in die richtige Richtung sein. Für das Berger & Lohn gebe es aber bereits mehrere Interessenten, an einer Übergabe wird auch schon gearbeitet. Ob die Neueröffnung schon im Dezember stattfindet, ist jedoch noch ungewiss. Vom ursprünglichen Verkaufspreis sei man weit entfernt.
"In Wien, den ersten Bezirk ausgenommen, kann man mittlerweile 30 bis 40 Prozent der Lokale sehr günstig erwerben", sagt Scheuer. Viele Gastronomen würden aber ohnehin aufgeben, weil sich das Ausgehverhalten der Menschen geändert habe. Selbst Stammkundinnen und Stammkunden kämen den Lokalen aufgrund der Teuerung abhanden.
Weitere Gründe
Ein weiteres Beispiel ist das "Freyenstein" in der Thimiggasse 11. Der jetzige Inhaber Klaus Lagler arbeitet viel im Ausland und will sein Gourmetlokal weiterverkaufen. Am Konzept will man im Freyenstein auch mit neuem Inhaber festhalten. Bereits Ende September hat das "Löwenzahn" von Gabriele Willibald-Pirker in der Gersthofer Straße 158 zugesperrt. Private Gründe führten damals zur Entscheidung. Aus Währing verschwinden soll das Lokal nicht, es wird ein Nachfolger gesucht. Das "Rubi", das auf israelische Küche setzte, schloss seine Pforten wohl für immer. Probleme mit den Anrainerinnen und Anrainern der Gersthofer Straße 30 seien ausschlaggebend gewesen.
Ein weiterer Gastronom, der anonym bleiben will, spielt mit dem Gedanken an ein Aus. Findet sich kein Nachfolger, sieht man sich gezwungen, das Restaurant endgültig zu schließen. Die Liste der betroffenen Lokale ist bereits lang. Rollt die Schließungswelle weiter, wird es in Zukunft wohl wenig Lokale direkt vor der Haustür der Währinger geben.
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