Währing baut
Spatenstich für die klimafitte Plötzleinsdorfer Allee
Ein wahres Herzensprojekt von Währings Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) nimmt sichtbare Formen an. Der Umbau der Plötzleinsdorfer Straße samt Allee und neuer Radverbindung wurde mit dem Spatenstich feierlich eingeleitet.
WIEN/WÄHRING. Man kann es durchaus als Mammutprojekt bezeichnen: Eine Sanierung der Grün- und Sickerflächen sowie mehr Platz und neues Erdreich um 107 Bäumen in der Plötzleinsdorfer Alle. Dazu eine Radverbindung vom Schloßpark Plözleinsdorf Richtung Stadt inklusive breiterer Rad- und Fußwege bis zur Scheibenbergstraße. Und diese Liste geht sogar noch weiter.
All das soll jetzt im Zuge der Umgestaltung der Plötzleinsdorfer Straße inklusive der Allee entstehen. Kurz: Projekt "Klimafitte Pötzleinsdorfer Straße". Dazu gab es am Donnerstag, 10. März, den feierlichen Spatenstich. Die für Stadtplanung zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ist gekommen, um gemeinsam mit Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) die Zukunft des nordwestlichen Währings einzuläuten.
Die "Klimaanlage der Stadt"
Die vor über 200 Jahren angelegte Plötzleinsdorfer Allee ist aus dem Ortsbild dort nicht mehr wegzudenken. 107 Linden befinden sich auf beiden Seiten entlang der Straße. Zwischen Pötzleinsdorfer Schloßpark und Scheibenbergstraße stehen die Linden, die älteste davon aus dem Jahr 1813.
Doch bereits vor einigen Jahren schlugen die MA42 - Wiener Stadtgärten und der Bezirk Alarm. Der Zustand der Bäume ist kritisch, es geht um ihr Überleben. die Flächen rund um die Bäume sind versiegelt oder durch das jahrzehntelange Abstellen von Autos so verdichtet, dass kein Wasser mehr durchkommt. Durch Parkmanöver entstehen Schäden an Rinde und Stamm.
Und zu alldem kommt noch der Klimawandel mit weniger Niederschlag und wärmer werdenden Temperaturen. Dabei handelt es sich bei der Alle um die "Klimaanlage der Stadt", teilt die Stadt Wien mit. Es herrschte also Handlungsbedarf in Form von einer Neugestaltung der Allee – und diese wurde jetzt mit dem Spatenstich feierlich eingeleitet. Bis 2023 soll die Umgestaltung der Allee fertig sein.
Mit dem Rad durch die Allee
Die Planungen des Bezirks und der Stadt für das Projekt „Klimafitte Pötzleinsdorfer Straße“ waren aufwendig. Nun sollen endlich die Maßnahmen zur großen Baumrettung umgesetzt werden. Jeder einzelne Baum wird wieder ausreichend Grünbereich, neues Erdreich und eine eigene Bewässerung bekommen.
Die neue Bewässerung soll den Bäumen zusätzliche Überlebenssicherheit garantieren. Doch auch für die Anrainerinnen und Anrainer der Allee wird es nun endlich eine geordnete, eindeutige Parkregelung geben. Mit dem "Parken auf Augenmaß" soll es dann vorbei sein. Dort, wo es möglich ist, werden "baumverträgliche Abstellflächen" für Autos hergestellt. "Baum für Baum, Meter für Meter", so die Stadt.
Doch die Arbeiten in der Allee sind nur ein Teil der großen Umgestaltungen im Nordwesten Währings. Denn im Zuge des Projekts "Klimafitte Plötzleinsdorfer Straße" wird ein komplett neuer Radverbindung errichtet. In der Pötzleinsdorfer Straße und der Gersthofer Straße entsteht bis Herbst 2022 eine 900 Meter lange, von der Fahrbahn baulich getrennte, Strecke für Radler – ab der Erndtgasse bis zum Max-Schmidt-Platz (bei der Plötzleinsdorfer Schleife).
Weniger Lärm durch den Verkehr
Als zusätzliche Verbesserungen in der Gersthofer Straße werden im Zuge des Projekts die Stufen im Bereich der Nepomuk-Kapelle barrierefrei umgebaut und vor der Erndtgasse kommen gar sechs neue Bäume – statt der langen Rechtsabbiegespur, die sich jetzt dort befindet. Dazu kommen sollen noch neue Sitzgelegenheiten und Trinkbrunnen.
Und auch der Lärm durch den Verkehr soll in der Plötzleinsdorfer Allee durch die Umbauten weniger werden. Von der Endstation der Linie 41 "Plötzleinsdorfer Straße" stadteinwärts bis zur Scheibenbergstraße wird der Gehweg auf der rechten Seite verbreitert und zum gemischten Geh- und Radweg umgestaltet. Durch die Ausweitung der Baumstandorte Richtung Straßenmitte soll außerdem der Autoverkehr in Zukunft im Gleisbereich bleiben– und nicht mehr über die Pflasterung rumpeln, wie jetzt. Das bedeutet weniger Lärm für alle, die dort wohnen.
Win-Win Situation für Stadt und Bezirk
Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ist begeistert von der Kombination Radwegbau und Umgestaltung der Allee: "Dass wir im Zuge dieses Projekts die neue Radverbindung mit wichtigen Maßnahmen zum Schutz der wunderschönen alten Allee kombinieren können, ist eine echte Win-Win-Situation und macht das Projekt umso erfreulicher“
Die Währinger Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) zeigt sich ebenso glücklich, dass eines ihrer Herzensprojekte nun endlich umgesetzt wird: „Dass wir nicht zuschauen dürfen, wie die Pötzleinsdorfer Allee stirbt – das ist für mich völlig klar. Ebenso klar ist, dass wir eine sichere Radverbindung von und nach Pötzleinsdorf brauchen." Profitieren sollen nicht nur die Währingerinnen und Währinger von heute, sondern auch von morgen: "Wir erhalten die Pötzleinsdorfer Allee für unsere Kinder und Enkelkinder und machen Währing ein ganzes Stück klimafitter.“
Und auch der Koalitionspartner der SPÖ in der Stadtregierung ist begeistert von dem Großprojekt. Gemeinderätin und Neos-Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner zum Bau: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Projekt den ehrgeizigen Weg der Fortschrittskoalition für ein sicheres und modernes Radinfrastrukturnetz in ganz Wien weitergehen."
Mehr dazu:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.