Währinger Straße: ÖVP will Parkpickerl aussetzen
Die ÖVP-Währing fordert das Aussetzen des Parkpickerls für die Restdauer der Großbaustelle auf der Währinger Straße. Bei der Bezirksvorstehung stößt das auf Unverständnis.
WÄHRING. Seit Mitte Juli wirbt die ÖVP-Währing für das Aussetzen des Parkpickerls in der Währinger Straße bis zur Fertigstellung der Großbaustelle. Aufgrund der schlechten öffentlichen Erreichbarkeit und der massiven Stellplatzreduktion würden viele Geschäftsleute über massive Umsatzeinbußen klagen, so die ÖVP. Ihre Forderung: Freies Parken in der Geschäftszone rund um die Währinger Straße. Das soll vor allem Kunden aus umliegenden Bezirken und Währinger, die über kein Parkpickerl verfügen, anlocken, so der Vize-Bezirksvorsteher der ÖVP Johannes Schreiber. Bei der Bezirksvorsteherin Silvia Nossek von den Grünen herrscht Unverständnis über die Forderung: „Ein Aussetzen würde bedeuten, dass man die Währinger Straße wieder zurück in die Zeiten vor der Einführung des Parkpickerls wirft und somit den Wochenpendlern und Touristen überlässt“. Damit wäre den Anrainer und Geschäftsleuten wohl kaum geholfen, ist sie sich sicher: „Wo man in Wien gratis parken kann, spricht sich schnell herum“, so Nossek. Auf Nachfrage bei der ÖVP heißt es jedoch: Die zeitliche Begrenzung von 1,5 Stunden Maximalparkzeit soll während des Aussetzens aufrechterhalten werden und mittels Parkuhr überprüft werden, um dies abzuwenden.
Späte Forderung
Die grüne Bezirksvorsteherin hält nicht viel von dem gewählten Zeitpunkt der Forderung: „Ich bin völlig ratlos, was die ÖVP jetzt damit erreichen will.“ Man hätte eine solche Forderung, wenn man das für sinnvoll hält, bereits im April einbringen sollen, bevor mit der Baustelle begonnen wurde, so die Bezirksvorsteherin. Dass es für einen formalen Antrag bereits zu spät ist, sieht auch Schreiber ein. Aber: „Wenn der Wille seitens der Bezirksvorsteherin da ist, lässt sich das Aussetzen des Parkpickerls mittels guten Kontakten ins Rathaus bestimmt schnell umsetzen“, ist sich der Bezirksvize sicher.
Umsatzeinbußen aufgrund der Baustelle
Schreiber berichtet, dass Geschäftsleute an ihn herangetreten seien, die ihre Umsatzeinbußen als „existenzgefährdend“ beschreiben. „Das geht bei vielen Geschäftsbetreibern weit über die normalen Sommereinbußen hinaus“, so Schreiber. Mit dem freien Parken wolle man diesen Geschäftsleuten helfen: „Es ist eine Idee, von der wir hoffen, dass die kritische Situation dadurch abgeschwächt wird“. Nossek sieht keine Notwendigkeit für das Aussetzen des Parkpickerls in der Währinger Straße, denn bisher laufe alles nach Plan: „Ab 13. August wird die Straßenbahn wieder ihren Normalbetrieb aufnehmen und die Währinger Straße damit öffentlich sehr gut erreichbar machen“, sagt die Bezirksvorsteherin. Die Fertigstellung der Großbaustelle ist für Ende August geplant, auch dieser Termin soll eingehalten werden.
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