Bänklein, Bänklein vor der Wand
Viele neue Bänke und Sessel im Bezirk, aber ...
WÄHRING. Hier und da kann man sie schon sehen, die versprochenen neuen Bänke und Sessel, die im Zuge einer allgemeinen Begrünung und dem damit verbundenen Parkplatzklau, aufgestellt wurden. Da man heutzutage Alles in den Boden verschrauben muss, damit es nicht Flügel bekommt, sind auch die neuen Sitzmöbel mittlerweile unverrückbar fixiert. Leider aber meistens mit Blick in die falsche Richtung, nämlich nicht etwa in Richtung Aussicht, Panorama, Sonne oder Action, sondern ins Winkerl.
Die Idee, mehrere Sitzgelegenheiten neu zu schaffen, finde ich sehr gut. Zum Verschnaufen, Warten oder den Einkauf zu sortieren, was man wegen Corona jetzt besser außerhalb des Geschäfts machen sollte. Man könnte also ein wenig innehalten und den Blick schweifen lassen oder vielleicht entspannt auf die Strassenbahn warten, wenn man sie denn sehen könnte ohne Verrenkung. Leider sieht man nur die Mauer und fallweise die Flecken, wo sich die Hunde verewigt haben. Oder eine Aufforderung zum Glücksspiel bis hin zur Firmen- oder Politikerwerbung.
Im Gegenzug wurde zb die beliebte Aussichtsbank vor Schönbrunner Graben 78C entfernt, die Sonne und Aussicht über Wien bot. Und auch im Pötzleinsdorfer Park schreitet der Ersatz der alten anatomisch wohlgeformten Bänke mit Aussicht zugunsten von harten Unbequemlichkeiten mit Blick auf den Haufen des Streumaterials munter voran. Nicht etwa, dass man sitzend in der Sonne die malerischen Wiesen und den Waldrand bewundern könnte, nein, man muss sich mit nahen Büschen und den parkenden Autos außerhalb bescheiden. Ab und zu kann man schon Personen entdecken, die andersrum auf der Bank sitzen, also auf der Lehne lümmelnd. Ein Armutszeugnis.
Eine wirklich schöne Aussicht würde übrigens die hintere Schafbergwiese bieten, aber hier gibt es mittlerweile gar nichts mehr zum Hinsetzen.
Ich habe den Eindruck, dass die Leute, die diese Bänke geplant oder montiert haben, selbst nie auf Einer sitzen würden. Und auch nicht darüber nachdenken, wo Sonne, Schatten, Panorama oder gar Fernsicht geboten werden. Und wo es eben nichts davon gibt. Das kommt davon, wenn man unlustig Quotenbänke schaffen möchte, anstatt schöne Plätzchen mit einer Sitzgelegenheit zu würdigen.
In den meisten Fällen würde es ausreichen die neuen Bezirksbänke umzudrehen, es wären also 4 Schrauben zu lösen. Bitte machen Sie das, es wäre wahrscheinlich an einem Vormittag erledigt.
Edit: Die 2 Sessel mit Aussicht auf die Reklametafeln und Kisteln der Trafik wurden inzwischen umgedreht in Richtung Gersthofer Platzl. Vielen Dank dafür.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.