Rettungsaktion von BirdLife
Die Grauammer: Der Countdown läuft...
Sie ist unauffällig mit graubraunem Haar, kräftiger Statur und vollen Lippen. Die Rede ist nicht etwa von einer exotischen Schönheit, sondern von der Grauammer. Einem Vogel, der von Aussterben bedroht ist. Nachdem der Bestand seit 1998 um 95% gesunken ist, schlägt BirdLife Alarm. Was kann eine ornithologische Banause tun? Info und Gebiete vor der Haustür helfen weiter.
Grauammer in Eckdaten
- Lebensweise: steppenartige Wiesen und Felder mit Böschungen und Randstreifen. Das aus alten Grashalmen unordentlich geflochtene Nest ist oft gut in einem Grasbüschel versteckt.
- Ernährung: Gras- und Getreidesamen; im Frühling und Sommer jede Menge Spinnen und Insekten (z.B. Grashüpfer).
- Stand in Österreich: 14 Individuen (Stand: 2022) auf 6 bisher bewohnten Gebieten
Schutz in eigener Nachbarschaft
Was man tun kann, liegt nicht in weiter Ferne und ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Die kleinen Verbreitungsinseln liegen womöglich hinter dem eigenen Gartenzaun. Es reicht Grasränder beim Zaun brach liegen zu lassen oder zumindest seltener zu mähen - insbesondere zu Brutzeit, um ein Stück Lebensraum für tierische Nachbarn zu schaffen.
Augen auf gilt es in folgenden Gebieten - den "Hoffnungsinseln" von BirdLife zu halten:
- Waldviertel (NÖ): Waidhofen an der Thaya
und Harmanschlag inkl. umliegende Gemeinden
- Marchfeld: Lange Luss
- steiermärkisches Kleinod: Hartberger Gmoos
- Thermenlinie im niederösterreichischen Industrieviertel: Pfaffstätten
Auf diesen Gebieten laufen aktuell Projekte zur Renaturierung und vogelfreundlicher Bewirtschaftung, um gefährdeten Vogelarten geeigneten Lebensraum zu bieten.
Über den Tellerrand
Die Grauammern und ihre teils ebenso dezimierte Verwandten bewohnen lt. dem BirdLife außerdem die Bereiche der Parndorfer Platte,
des Neusiedler See-Gebiets und des östlichen Weinviertels. Das österreichweit bedeutendste Brutgebiet ist der Hanság (Burgenland): 2022 wurden hier 50 Reviere kartiert.
Mit Unterstützung von Spendengeldern kauft BirdLife Österreich gezielt geeignete Flächen an, um Naturschtzmaßnahmen umzusetzen. Aktuell fehlen der Organisation 30.000€ für die Hoffnungsinsel Pfaffstätten zu realisieren und werben für Spenden.
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