Politischer Streit
Geplanter Upcycling-Park in Kematen steht auf der Kippe

Eberhard Reil, Geschäftsführer der BIO-Brennstoff und Robert Schmid, Eigentümer der Baumit-Gruppe bei der Vorstellung des Upcycling Parks | Foto: Franz Baldauf
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  • Eberhard Reil, Geschäftsführer der BIO-Brennstoff und Robert Schmid, Eigentümer der Baumit-Gruppe bei der Vorstellung des Upcycling Parks
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Die Ankündigung des geplanten Upcycling-Parks in Kematen sorgte bei den Anrainern und Politikern für jede Menge Widerspruch. Bei einer Pressekonferenz wollten Robert Schmidt und Eberhard Reil die Situation entschärfen und erklären, was die Vorteile des Projekts sind. Dennoch erscheint Kematen als Standort immer unwahrscheinlicher. 

KEMATEN. "Wir wollen aus Rest,- bzw Abfallstoffen Wertstoffe machen. Projekte wie diese werden die industrielle Zukunft sein. Der Standort in Kematen wäre perfekt, da es in der Nähe eine Papier,- sowie Kunststofffabrik und Alu-Produzenten gibt. So könnten wir die Fahrtwege so gering wie möglich halten", sagt Robert Schmidt, Eigentümer der Baumit-Gruppe.

"Sollte es nicht funktionieren, müssen wir jedoch an den Grenzgebieten nach einem geeigneten Ort weitersuchen. Wir wollen nicht zu einem Opfer der Politik werden."

(K)ein Upcycling-Park in Kematen

Kernthema im Upcycling-Park ist die Kreislaufwirtschaft. "Simpel erklärt, geben wir Produkten die am Ende ihres Lebens stehen durch Upcycling, ein noch schöneres Leben. Durch Recycling wiederum kann man Produkte nur wiederverwenden."

In Kematen wären am Standort einer Schottergrube drei Anlagen geplant gewesen. Durch den großen Widerstand seitens der Bevölkerung und Politiker steht dieser Plan jedoch bereits auf der Kippe.

"Es ist unser Wunsch dieses Projekt in Österreich umzusetzen. Ich lebe auch in der Natur, da werde ich sie nicht zerstören. Österreich liegt uns am Herzen. Wenn eine Gemeinde Interesse an dem Projekt hat, so kann sie sich gerne bei uns melden. Sollte es nicht funktionieren, müssen wir jedoch an den Grenzgebieten nach einem geeigneten Ort weitersuchen. Wir wollen nicht zu einem Opfer der Politik werden", so Robert Schmidt.

Ein Blick hinter die Kulissen

Eberhard Reil (Geschäftsführer der Bio-Brennstoff GmbH) erklärt, was genau in dem Upcycling-Park geplant ist:

  • Eine Produktgasanlage: Aus Reststoffen der Kunststoff,- und Alpapiersammlung wird eigene Energie erzeugt. 
  • Bindemittel-Produktionsanlage: Aus Reststoffen der Alu-Industrie werden hochwertige Bindemittel (Tonerde, Zement) hergestellt. Außerdem kann hier Salz recycelt werden.
  • Luftzerlegungsanlage: Hier werden Sauerstoff und Stickstoff getrennt. Der Sauerstoff kann dann als Hilfsmittel (Medizin) in Krankenhäuser und ähnliches geliefert werden.

Kosten für den neuen Upcycling-Park: 50 Millionen Euro. Mit dem Projekt sollen 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Pro Jahr gibt es außerdem 100.000 Euro Gemeindeabgaben.

"Standort ist gesellschaftlich nicht vertretbar!"

Noch bevor klar wurde, dass das Projekt in Kematen bereits auf der Kippe steht, haben sich auch die Grünen mit Helga Krismer und Dominik Hörlezeder gegen die Anlagen an diesem Standort ausgesprochen.

"Es ist keine unvernünftige Anlage. Wir müssen in der Kreislaufwirtschaft denken. Allerdings gibt es kein so gefühlstechnisch verseuchtes Gebiet wie jene Schottergrube in Kematen. Deshalb ist dieser Standort gesellschaftlich nicht geeignet, man sollte überlegen, ob es nicht einen passenderen gibt", so Helga Krismer.

Gemeinde suchte Hilfe beim Umweltministerium

Die Marktgemeinde Kematen hat in einem dringlichen Ansuchen Unterstützung beim zuständigen Umweltministerium und der NGO Global 2000 erbeten.

„Es ist uns immer ein Anliegen gewesen, an einem lebens- und liebenswerten Kematen zu arbeiten. Die Lebensqualität der Menschen und die Erhaltung der Natur in Kematen hat dabei für uns oberste Priorität“, sagt Bürgermeisterin Juliana Günther.

Nun soll ein unabhängiges Gutachten Gewissheit über die Umweltverträglichkeit des geplanten „Upcycling-Parks" bringen.

„Wir haben nicht über 25 Jahre gemeinsam an der hohen Lebensqualität unserer Gemeinde gearbeitet, um nun diese Qualität durch ein undurchdachtes Projekt oder durch unüberlegtes Aufstacheln der politischen Fraktionen zu gefährden.“

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