Quereinsteiger im Dienste Gottes

- Diakon Thomas Resch aus Böhlerwerk
- Foto: Resch
- hochgeladen von Eva Dietl-Schuller
Gott sucht Bodenpersonal: Thomas Resch aus Böhlerwerk machte eine ganz besondere "Karriere".
YBBSTAL. Vom Tischlermeister zum Diener Gottes: "Trauungen und die Taufe eines neuen Erdenbürgers zählen zu meinen schönsten Aufgaben", sagt Thomas Resch.
Doch er ist kein Pfarrer, er ist Diakon, er ist Ehemann und Familienvater. Denn für Diakone gilt das Zölibat nicht.
Pastorale Arbeit
Die Weihe zum Diakon ist die erste Stufe des Weihesakraments (die zweite Stufe ist das Priester-, die dritte das Bischofsamt). "Eine Pfarre braucht viel Management und ich habe schon zuvor viel mitgewirkt und spirituell gelebt. Da war die pastorale Arbeit und damit die Entscheidung zum Diakon naheliegend", so der gelernte Tischlermeister. "Durch den Priestermangel sind kirchliche Quereinsteiger gefragt. Diakone dürfen nur die Weihungsworte nicht aussprechen und nicht die Lossprechung bei der Beichte und die Krankensalbung vollziehen", erklärt Resch.
Modernes Ehrenamt
Mittlerweile ist er Ausbildungsleiter der Diakone in der Diözese St. Pölten und natürlich weiter in seiner Gemeinde pastoral tätig. Einer seiner Diakon-Kandidaten ist Allhartsberger Wolfgang Mühlehner: "Ich war im Pfarrgemeinderat und als Kommunionhelfer tätig und Schritt für Schritt hat es sich Richtung Diakon entwickelt", erzählt er. "Mir macht es einfach generell Freude, mich einzubringen und helfen zu können", fügt Mühlehner hinzu. "Diakone sind authentisch. Gerade weil man Familie hat, ist man an Kindern und Familien näher dran. Speziell alleinerziehende Väter oder arbeitslose Menschen werden oft vergessen. Es ist ein modernes Ehrenamt, eine sehr gute Berufung in der Kirche Jesu, da es lebensnah und am Puls der Zeit gelebt werden kann", so der Böhlerwerker.
Zur Sache
Diakone bekleiden ein geistliches Amt innerhalb der Kirche und waren ursprünglich Gehilfen der Apostel. Sie können Taufe spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern, die Kommunion und Segnungen spenden. Die Weihe eines Diakons setzt den Abschluss eines theologischen Fernkurses und eine vierjährige Ausbildung voraus. Im Herbst startet übrigens ein neuer Ausbildungskurs, Infotag dafür ist am 2. Juni. Infos unter t.resch@kirche.at
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