Bahnfreunde demonstrieren in Opponitz
OPPONITZ. "Es ist viel passiert im Ybbstal", erklärte Siegfried Nykodem bei der Demonstration in Opponitz. Er spricht damit die Geschehnisse am Bahnhof in Hollenstein an, wo am Freiag Bagger die Gleise herausrissen (hier zum Nachlesen: Bahnfreunde besetzen Bahnhof in Hollenstein ).
"Sie denken nicht weiter, wenn es um die Zukunft unserer Heimat geht", sagt Nykodem in Richtung der Bürgermeister Martin Ploderer und Helmut Schagerl vom Radwegverein. "Es geht darum das Beste aus unseren Gegebenheiten zu machen und das ist die Bahn und der Radweg", so der Obmann des Clubs 598 weiter. Es ginge nur darum, "die Bahn mit aller Brutalität zu zerstören."
Petition gestartet
Mittlerweile wurde von den Bahnfreunden auch eine Petition an Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka gestartet, die unter folgendem Link unterschrieben werden kann: Petition an Wolfgang Sobotka
Menschenkette in Waidhofen
Am Sonntag, 16. Februar, ist ab 14 Uhr eine Menschenkette in Waidhofen geplant. Treffpunkt der Bahnunterstützer ist der Lokalbahnhof.
Das sagen Ploderer und Schagerl
„Wir haben uns ehrlich und lange damit auseinandergesetzt, wie der Umschwung zu schaffen ist und haben uns letztlich unserer Stärken besonnen. Das ist Natur, das ist die einmalige Flusslandschaft und das ist Erholung und sanfter Tourismus, das ist aber auch Lebensqualität für die Menschen in der Region,“ erklärt Bürgermeister Helmut Schagerl aus St.Georgen/Reith in einer aktuellen Presseaussendung.
Zum Radweg zwischen St. Georgen/Reith und Hollenstein meint Schagerl: "Das ist auch eine Wegstrecke, die für den Einkauf möglich und sinnvoll ist. Und das wollen wir ja, um Verkehr zu sparen."
"Wir wollen 2015 den Einheimischen, Gästen, Familien, Kindern und bewegungslustigen Menschen aus dem Ybbstal und darüber hinaus einen einmalig schönen Radweg zu den schönsten Plätzen im Tal und am Fluss anbieten", heißt es von Bürgermeister Martin Ploderer und Bürgermeister Helmut Schagerl.
Punkte für den Radweg
Die beiden Bürgermeister nennen die Punkte die für den Radweg sprechen:
1) Keine Privatgrundverfügbarkeit an neuralgischen Streckenteilen für Bahn und Rad. Für den Radweg auf Bahntrasse sind hingegen alle Grundstücke gesichert.
2) Überschaubarkeit und Klarheit bei den Kosten des laufenden Betriebes bei einem reinen Radweg auf der Bahntrasse gegenüber einem touristischen Bahnbetrieb.
a. Aufgrund der Erfahrungen mit Gemeindestraßen und Güterwegen im Gebiet gibt es beste Erfahrungen mit dem Erhaltungsaufwand derartiger Verkehrsflächen und dieser ist auf die nächsten 30 Jahre gut und als gering einschätzbar! Bei einem Bahnbetrieb ist aufgrund von Auflagen, Frequenzen und allgemeinen Entwicklungen dies nicht einschätzbar und es besteht auch immer das geschäftliche Risiko eines Verlustbringers.
3) Eine Investitionskostensteigerung bei Parallelführung Bahn und Rad von rund € 8.500.000,-- (nur Radweg auf Bahntrasse) auf mindestens € 15.000.000,-- (bei Parallelführung Radweg und Bahntrasse)
4) Größere Breitenwirksamkeit und auch Alltagsnutzen eines Radweges für die Bevölkerung im Ybbstal.
b. Sowohl touristisch (überregionale Besucher) als auch für die einheimische Bevölkerung (von Ausflugsfahrten bis zum Ausgang mit dem Kinderwagen) bietet ein Radweg alle Möglichkeiten und das täglich und nicht nur zu den Fahrzeiten oder gegen Entgelt.
5) Höherer Gesamt-Umwelteffekt eines Radweges im Zusammenwirken mit dem öffentlichen Busverkehr im Ybbstal
c. Weil bei allen zur Diskussion vorliegenden Bahnbetriebsvarianten der Bahnfreunde kein Regelverkehr, sondern nur ein touristischer Nostalgiebahnverkehr „machbar“ wäre, ist ein Radweg auch als Ergänzungsverkehr zum öffentlichen Bus aus ökologischen Gründen vorzuziehen! Mit dem Rad können zahlreiche Alltagswege (Kurzstrecken), die jetzt mit dem Auto gefahren werden, ersetzt werden.
6) Überschaubarkeit und Klarheit bei den Fragen der Haftung beim Radweg gegenüber einer Variante Bahnstrecke und Radweg.
7) Klarheit bei den behördlichen Auflagen für ein Radwegprojekt, während ein Bahnbetrieb rechtlich noch viele Fragen offen hat.
8) Durch die Erhaltung eines 6m Trassenbandes wird sichergestellt, dass hier auch langfristig für allfällige zukünftige Mobilitätsprojekte Möglichkeiten offen gehalten werden.
9) In einigen Streckenbereichen kann die Radwegführung auch positiv für den Neubau von längst notwendigen Güterwegen genutzt werden. Eine Erschließung und Verbesserung von Hofzufahrten ist damit möglich. Bei einem Bahnbetrieb oder Parallelbetrieb Radweg und Bahn wäre das nicht der Fall und es würden sogar über 80 Eisenbahnkreuzungen bestehen bleiben, was einer Qualitätsverbesserung bei vielen Zufahrten entgegensteht.
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