Limonaden als ungesunde Durstlöscher an vielen Schulen

Trotz ihrem hohen Zuckergehalt sind Softdrinks und Limonaden an vielen Schulbuffets allgegenwärtig. | Foto: Boarding_Now/panthermedia
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BEZIRK. Getränke sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Bestehen allerdings die Flüssigkeiten zu einem guten Teil aus Zucker, wird weder der Durst nachhaltig gelöscht, noch trägt das Getränk zu einer gesunden Lebensweise bei. Auch wenn sich schon einiges verbessert hat, entspricht das Getränkeangebot in den oberösterreichischen Schulen leider nicht immer den aktuellen Richtlinien für gesunde Ernährung. Dabei entwickeln sich die meisten Ernährungsgewohnheiten bereits in der Kindheit. Übergewicht und Adipositas sind nachgewiesene Risikofaktoren für schwerwiegende Erkrankungen – und stellen inzwischen ein weltweites Problem dar. Der Bericht „Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülerinnen und Schülern“ aus dem Gesundheitsministerium von 2015 dokumentiert einen Anteil von 10 bzw. 15 Prozent an adipösen Mädchen bzw. Buben an österreichischen Schülern zwischen 11 und 17 Jahren.
Zur Illustration: Ein Mädchen oder Bub von 12 Jahren und einer Körpergröße von etwa 150 cm ist dann 72 Kilogramm schwer. Zwei Jahre später und knapp 20 cm größer hätte ein adipöser Bub schon 85 Kilogramm, ein Mädchen etwa 80 Kilo.
Dass der Grundstein dafür unter anderem auch in den Getränkeautomaten der Schulen gelegt wird, ist eine Tatsache. Die WHO bestimmt den Zuckergehalt einer einzelnen Limonadendose mit 40 Gramm Zucker – etwa 10 Teelöffeln. Zum Vergleich: Ein Esslöffel Ketchup enthält rund 4 Gramm Zucker – das entspricht ungefähr einem Teelöffel.

Aufklärung statt Verbannung

Natürlich stehen hinter den Angeboten in Schulbuffets wirtschaftliche Interessen, Schulautonomie und die Begehrlichkeiten der Schüler. „Ein gesetzliches Verbot von zuckerhaltigen Limonaden aus den Angeboten in den Schulen scheint uns nicht sinnvoll, wenn dieselben Getränke im Supermarkt gegenüber angeboten werden. Vielmehr setzen wir auf eine umfassende Aufklärung und Information – sowohl der Schüler als auch ihrer Eltern. Und das bereits ab einem möglichst frühen Zeitpunkt. Darüber hinaus arbeiten wir – im Rahmen der Entscheidungsmöglichkeiten jeder einzelnen Schule – daran, dass die Schulen ihren Schülern auch wirklich eine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Getränken bieten. Gemeinsam mit dem Landeschulrat für Oberösterreich haben wir auch schon zielführende Veränderungen durchsetzen können und Wasser als Hauptgetränk im Schulalltag durchgesetzt“, erklärt Albert Maringer, Obmann der OÖGKK.

Gesundheit in der Schule

In Projekten der „Schulischen Gesundheitsförderung“ bietet die OÖGKK in Partnerschaft und mit großer Unterstützung des Landesschulrats für Oberösterreich, des Instituts für Gesundheitsplanung und des Landes Oberösterreich interessierten Schulen die Möglichkeit, sich als „Gesunde Schule“ zertifizieren zu lassen. Im Rahmen dieser Angebote berät und unterstützt die OÖGKK teilnehmende Schulen u. a. im Bereich der gesunden Schul-Ernährung. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Auswahl der gesunden Durstlöscher gelegt. Eine sogenannte „Gesundheitsfolgenabschätzung“, die von der „Gesundheit Österreich“ im Auftrag der OÖGKK durchgeführt wurde, hat die gesundheitlichen Folgen des Konsums zuckerreicher Erfrischungsgetränke untersucht. „Die genaue Auswertung der erhobenen Daten ist gerade in Bearbeitung. Konkrete Ergebnisse werden wir in Kürze präsentieren. Damit leisten wir einen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung sowohl der Schüler als auch ihrer Eltern“, hält OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer fest.

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