Manuela Pollak
„Informatik ist mehr als die Arbeit mit Computern“
Die Wissenschaftlerin Manuela Pollak (38) arbeitet als Universitätsassistentin an der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz. Ihr aktueller Forschungspartner: eine Indoor Drone.
BAD-WIMSBACH. „Als ich noch ein Kind war, hatten wir zwar Computerspiele zu Hause, das hat mich damals aber noch nicht wirklich interessiert“, sagt Manuela Pollak, die seit fünf Jahren in Bad Wimsbach-Neydharting lebt. Ihre Leidenschaft für die Informatik sei erst während ihrer Zeit an der HAK in Kirchdorf entflammt. Dort kam sie erstmals mit dem Schwerpunkt Informationssystem und Organisation in Kontakt: „Da habe ich gewusst, das wird meine Richtung.“ Nach der Matura brachte sie sich selbst das Programmieren bei und arbeitete vier Jahre als Co-Programmiererin bei EDV-Hofer.
Masterstudium Informatik
Kurzfristig wechselte sie ihren Kurs, besuchte am WIFI, in Anlehnung an ihre Ausbildung an der HAK, die Fachakademie für Marketing und Management. Trotzdem zog es sie zurück zu ihrer heutigen Berufung: „Nach vier Jahren habe ich dann beschlossen, dass die Informatik meine Welt ist“, erzählt Pollak. Seit 2017 hat sie das Masterstudium Informatik an der Johannes Kepler Universität abgeschlossen und ist nun als Universitätsassistentin in der Forschung und Lehre, am Institut für Telekooperation (Kooperation von Mensch und Maschinen) tätig.
Arbeit mit Dronen
Zurzeit beschäftige sich die 38-Jährige im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit der Mensch-Maschinen Zusammenarbeit. Ihr engster Forschungspartner sei dabei eine Indoor Drone: „Ich untersuche gerade, ob man einer Drone Sachen genauso beibringen kann, wie zum Beispiel einem Kind oder Tier.“ Dabei werde der Drone ein Befehl gegeben und anhand von emotionalem Feedback lerne diese dann, ob sie die Sache richtig ausgeführt hat: „Wenn der Mensch zum Beispiel glücklich ist, dann weiß die Drone, dass sie richtig gehandelt hat. Ist die Person traurig, erkennt sie, dass sie weiterlernen muss.“
Mädchen sollen sich trauen
Zwar handle es sich bei ihrer Arbeit zum Großteil um einen Männerberuf, doch ihr Fachbereich sei eher frauenlastig und sie habe bisher noch keinen Unterschied zu ihren männlichen Kollegen bemerkt. Die 38-Jährige will vor allem gerade junge Frauen und angehende Studentinnen dazu ermutigen, sich einem technischen Beruf oder Studium zuwenden: „Das Wichtigste ist, sich einfach zu trauen und die alten Denkmuster abzuwerfen, dass Mathematik nur etwas für Männer ist“, betont die Wissenschaftlerin und fügt hinzu: „Man kann sich da so schön ausleben. Informatik ist nicht nur das reine Arbeiten mit Computern. Es ist weit mehr und macht Spaß.“
Gerade Mädchen müsse klar gemacht werden, dass es sich dabei nicht nur um das Programmieren von Websites handle. Das Gebiet sei weit aus „vielfältiger und beinhalte auch das Arbeiten mit Dronen und Robotern sowie das Bauen von Systemen“.
Ideen bei der Gartenarbeit
Als Ausgleich zu ihrer doch sehr kopflastigen Arbeit verbringt die 38-Jährige gerne viel Zeit in ihrem Garten, der zu dem Bauernhof gehört, in dem sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt. Denn dort finde sie Entspannung und Kreativität: „Ich brauche das, etwas mit den Fingern zu gestalten und ein bisschen in der Erde zu butteln. Während ich Unkraut zupfe, kommen mir oft die besten Ideen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.