Der lange Weg von Wels zur Statutarstadt

- Vom Bahnhof bis zur Stadthalle waren die Straßen feierlich geschmückt. Zahlreiche Welser begrüßten Bundespräsident Adolf Schärf bei seiner Fahrt durch Wels.
- hochgeladen von Mario Zeko
Fast 100 Jahre kämpfte die Stadt Wels um ein eigenes Statut. Am 18. Jänner 1964 war es dann so weit.
Die Neuorganisation der Gemeinden beziehungsweise Flächen im Jahr 1849 war für Wels fatal. Die Stadt verlor nicht nur erhebliche Einnahmen, sondern auch bedeutende Gebiete: Teile des südlichen Lichtenegg und der südlichen Pernau, Aigen und Aschet. Auch die Handlungsfähigkeit wurde vermindert. Damit begann ein über 100-jähriger Kampf um ein eigenes Statut und um die Eingemeindung der Nachbarn.
Acht vergebliche Anläufe
1850, 1859, 1863, 1887, 1914, 1923, 1930, und ab 1951 – immer wieder versuchte man ein eigenes „Stadtrecht“ zu erlangen. Am 27. November 1952 stellte der Gemeinde- und Verfassungsausschuss des oberösterreichischen Landtages das Statut für 1. Jänner 1954 in Aussicht.
Unvorhergesehene Schwierigkeiten verzögerten den Prozess aber noch über ein Jahrzehnt. Am 11. Dezember 1962 wurde dann die Einführung des eigenen Statuts für die Stadt Wels ab 1. Jänner 1964 im Landtag beschlossen. Genau ein Jahr später folgte das provisorische Statut. Damit erhielt Wels eine eigene „Stadtverfassung“.
Die Feierlichkeiten anlässlich der Verleihung des Statuts fanden am 18. Jänner 1964 in der Stadthalle statt. An den Feierlichkeiten nahmen unter anderem auch Bundespräsident Adolf Schärf und Landeshauptmann Heinrich Gleißner teil.
Die Kulturabteilung hatte den Auftrag die Feierlichkeiten zu organisieren und entsprechend „strategisch“ zu planen, wie dem sechsseitigen „Festablauf und Protokoll für die Feierlichkeiten anlässlich der Verleihung des Gemeindestatutes an die Stadt Wels am Samstag 18. Jänner 1964“ zu entnehmen ist: „Der Bahnhof ist festlich mit Fahnen geschmückt. Rote Teppiche führen vom Perron durch die Abfahrtshalle, wo die Begrüssung stattfindet, auf den Vorplatz zur angetretenen Ehrenkompanie. Beiderseits des Ein- und Ausganges der Abfahrtshalle sind Ehrenposten des Bundesheeres aufgezogen.“
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