"Diabetes spürt man nicht"

- <b>In der Praxis</b> von Sahba Enayati kümmert sich Schwester Elisabeth kompetent um die Betreuung von Diabetes-Patienten.
- Foto: Traxler
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700.000 Menschen leiden in Österreich an Diabetes. Aber nur zwei von drei Betroffenen wissen davon.
WELS. Bei jedem fünften Patienten bestehen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Folgeschäden an Nieren, Augen oder Nerven. Geprägt durch den heutigen Lebensstil, der sich durch wenig Bewegung und daraus resultierendes Übergewicht auszeichnet, leiden immer mehr Menschen an Diabetes. Es ist eine Krankheit, die man nicht spürt, daher sei es wichtig, regelmäßig die eigenen Zuckerwerte überprüfen zu lassen, wie Sahba Enayati, Kardiologe und Internist aus Wels, weiß. Denn auf Dauer erhöhte Zuckerwerte, aber auch Unterzuckerungen, sind gefährlich und können zu gesundheitlichen Schäden führen. „Die Zielwerte für die Diabeteseinstellung haben sich verändert, wobei sowohl zu hohe als auch zu niedrige Zuckerwerte vermieden werden sollten“, so Enayati. Die Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung haben sich in den letzten Jahren verbessert, sodass Diabetes-Patienten mittlerweile sehr gut eingestellt werden können. Wenn es nötig sei, dürfe man aber nicht vor einer Behandlung mit Insulin zurückschrecken, so Enayati. „Anfangs bereitet es vielen Menschen Sorgen, sich selbst Insulin zu spritzen. Bei guter Schulung und Betreuung ist das aber wie mit einer neuen Brille. Zuerst ist es etwas unangenehm, man gewöhnt sich jedoch recht schnell daran", erzählt der Mediziner. In jedem Fall verlangt eine Diabetes-Diagnose von den Betroffenen viel Disziplin, auch wenn die neuen Insuline die Risiken einer Unterzuckerung reduzieren. „Im niedergelassenen Bereich wurden bislang nur wenige Beratungen durchgeführt, oft wird an das Krankenhaus verwiesen. Ich freue mich daher diejenigen, die auf Insulin eingestellt sind, beraten und schulen zu können", erklärt Schwester Elisabeth. In der Praxis von Enayati übernimmt die bislang leitende Diabetes-Schwester des Klinikums Wels-Grieskirchen die Betreuung der Diabetes Patienten. Sie war 20 Jahre im Klinikum tätig und gibt ihre Erfahrung jetzt in der Praxis des Arztes weiter.
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