Lichtermeer gegen das Vergessen
Gedenkveranstaltung am Kriegerfriedhof Marchtrenk
MARCHTRENK. Im Ersten Weltkrieg war die Stadt Marchtrenk ein riesiges Kriegsgefangenenlager mit bis zu 35.000 internierten Italienern und Russen. Der Lagerfriedhof erinnert heute noch an diese Zeit und an die 1.879 Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Das österreichische Schwarze Kreuz pflegt die den Soldatenfriedhof, auf dem alljährlich Gedenkfeiern stattfinden. Zur Erinnerung an die hier bestatteten Soldaten wurde diese auch heuer mit einer feierlichen Zeremonie durch die Teilnahme des serbischen Konsuls in Salzburg Nikola Marković und des Vertreters der Russischen Botschaft Mihail Egorkin durchgeführt. Den geistlichen Beistand lieferte Priester Vladislav Azevs von der Kathedrale St. Nikolaus in Wien. Käthe Schrangl (Bild) präsentierte ein Ölbild einer Madonna, gemalt 1915 von einem russischen Kriegsgefangenen. Den Kranz mit dem in den Farben Russlands gehaltenen Blumenschmuck – weiß-blau-rot – legten der stellvertretende russische Verteidigungsattache mit Vertreten der Stadt Marchtrenk und den Vertretern des ÖSK GenSekr Alexander Barthou und Obmann Gerhard Hubmer nieder. Untermalt wurde die Zeremonie von einem Bläser-Ensemble des Musikvereins Marchtrenk.
Geschlossen wurde mit einem Appell an den Frieden und „Nie wieder Krieg!“ Symbolträchtig dafür zündeten zum Abschluss die Teilnehmer am Gedenkakt Kerzen bei den einzelnen Soldatengräbern an. In der Dämmerung dieses Novembertages erinnerte der Friedhof damit an ein Lichtermeer – gegen das Vergessen.
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