Leserbrief aus Wels
"Haben Recht auf Verbesserung der Pflegesituation"

Georg Kransteiner aus Wels hat uns einen Leserbrief zum Pflegenotstand in Wels & Wels-Land geschickt. | Foto: BRS
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Georg Kransteiner aus Wels hat einen Leserbrief zum Pflegenotstand in Wels & Wels-Land geschrieben.

WELS. "Es ist sehr erfreulich, dass sich die Stadt Wels die Sanierung des Hallen- und Freibades um rund 15 Millionen Euro leisten kann. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Freizeitgestaltung und sportlichen Aktivitäten getan. Mit Verwunderung stelle ich aber fest, dass in den Welser Seniorenheimen ca. 100 Betten wegen Personalmangels nicht belegt werden können.

Besonders schlimm ist die Lage im Haus Laahen, wo die Hälfte der Betten leer stehen. Es besteht die Gefahr, dass vom vorhandenen Pflegepersonal wegen dauernder Überforderung auch noch etliche das Handtuch werfen. Damit wird die Wartezeit auf einen Heimplatz noch länger.

Überforderung trifft alle

Die Überforderung trifft nicht nur die Pflegekräfte, sondern auch die Angehörigen derer, die keinen Pflegeplatz bekommen. Die Überforderung ist körperlich, psychisch und vielfach auch finanziell. Viele Angehörige können sich die Betreuung durch private Pflegenotdienste nicht leisten. Die intensive Betreuung kann, je nach Art der Beeinträchtigung, schon bei Pflegestufe 2 notwendig sein. Bei Pflegestufe 3 ist meistens schon eine Person überfordert. Die Aufnahme in ein Heim ist leider erst bei Pflegestufe 4 möglich. Das entspricht schon einer sehr schweren Beeinträchtigung.

"Größte Sorge"

Die größte Sorge der Generation 65+, in Wels ca. 13.000 Einwohner, ist die Betreuung und
Pflege im Alter. Von dieser Sorge sind auch die Angehörigen betroffen, wenn sie nicht im selben Ort wohnen und die Pflege nicht übernehmen können. 

Die Generation, die durch Fleiß und Arbeit zur guten Finanzlage der Stadt beigetragen hat,
dass das Frei- und Hallenbad saniert werden kann, hat ein Recht auf Verbesserung der Pflegesituation. Es geht nicht um entweder Sport und Freizeit oder Seniorenbetreuung, sondern um sowohl als auch. Das Problem der Seniorenbetreuung ist nicht vom Himmel gefallen. Es besteht schon lange, hat sich aber in den letzten Jahren massiv verschärft. Der nächste große Schwerpunkt der Stadt Wels muss die Beseitigung des Pflegenotstandes sein."

Georg Kransteiner, Wels

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