Aus für Welser Jugendzentrum
Jugend wehrt sich gegen Schließung

Welser Jugendliche vom Treff Am Rosenhag wollen ihrer Unmut Luft machen und sprechen offen über die bevorstehende Schließung. | Foto: BRS
  • Welser Jugendliche vom Treff Am Rosenhag wollen ihrer Unmut Luft machen und sprechen offen über die bevorstehende Schließung.
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Die bevorstehende Schließung des Welser Jugendtreffs Am Rosenhag erhitzt die politischen Gemüter, aber auch die Jugendlichen, die dort gerne ihre Zeit verbrachten, wollen ihrem Unmut nun Luft machen und melden sich zu Wort.

WELS. Die BezirksRundSchau berichtete bereits vom Polit-Streit rund um die Jugendarbeit der Stadt. Vor allem Alessandro Schatzmann (Grüne) übt scharfe Kritik an der Schließung des Jugendtreffs Am Rosenhag im Stadtteil Lichtenegg. Für ihn sei die Schließung der Einrichtung ein "Wegfall von wichtiger Infrastruktur der Welser Jugendarbeit." "Wir dürfen unsere Jugend nicht verlieren", meint Martin Oberndorfer (ÖVP) dazu und Klaus Schinninger (SPÖ) spricht die Forderung aus: "Es braucht Angebote, Angebote, Angebote."

Jugend meldet sich zu Wort

Während die Debatte in der Politik nicht abreißt, melden sich jene, um die es eigentlich geht, zu Wort: Die Jugendlichen vom Rosenhag selbst. "Für uns ist es, ganz doof gesagt, scheiße", sagt die 18-jährige Pia frei von der Leber weg. "Es ist schon schwierig, alleine in Parks zu gehen. Jetzt verlieren wir unsere Schutzzone." Nora (16) ergänzt: "Das Wohl der Menschen hier sollte an erster Stelle stehen. Auch wenn der Jugendtreff nicht zum Bersten voll war, sollte für die Jugendlichen, die hier wohnen, etwas erhalten bleiben." Laut ihr habe man in Wels für alles andere Geld: "Es kommt uns so vor, als wolle man uns das letzte bisschen, was wir haben, wegnehmen."

Schutzraum für neue Bewegung

Die Wortwahl und Schärfe, welche die Jugendlichen an den Tag legen, kommt nicht von ungefähr: Der Jugendtreff Am Rosenhag sei "etwas ganz Spezielles", so Nora. Hier trafen sich junge Menschen einer – für Wels – ganz neuen Bewegung: "LGBTQ+" steht für alle sexuellen Orientierungen und Geschlechter. Für Jugendliche, die sich damit identifizieren, war der Treff ein Ort zum Untereinandersein. "Er ist für uns ein Rückzugsort", so Nora. "Ein Ort der Offenheit, des Verständnisses und der Sicherheit, mit einer großen Freundesgruppe." Das gehe mit der Schließung verloren. In andere Treffs ausweichen, das sei schwierig, weil vorwiegend Burschen anwesend seien, die wenig Verständnis für die neue Lebensart haben. "Was tust du in einem Raum, in dem du keine Luft zum Atmen hast", meint Pia. Es sei sogar schon zu Ausschreitungen gegen die Besucher vom Rosenhag gekommen: "Wir mussten überlegen, die Polizei zu rufen", meint Pia, die noch immer geschockt sei.

Referent reagiert

Für Jugendreferent Gerhard Kroiß (FPÖ) ist die Stadt Wels auch mit vier Jugendtreffs gut aufgestellt. Über die Mitarbeiter für die reine Jugendbetreuung der Stadt Wels wolle er Klarheit schaffen: So seien für jeden Treff zwei Betreuungsposten vorhanden. Die Schließung ist nebst schlechter Frequenz auch damit begründet, dass der Treff nicht über den "wichtigen Außenbereich zum Austoben" verfüge. Die peripher angesiedelten Jugendzentren in den anderen Stadtteilen seien ideal für Jugendliche und Anrainer: "Hier haben die Kids den nötigen Raum und die Ruhe, um unbedarft zu sein", meint Kroiß. Für ihn sei es logisch, die Ressourcen dort zu bündeln, wo sie sinnvoll sind. Der Problematik der LGBTQ+-Bewegung sei sich Kroiß bewusst: "Es hat schon intern Gespräche gegeben", so der Referent. Er wolle jeder jugendlichen Gruppe den notwendigen Raum bieten – im konkreten Fall aber eben in einer anderen Örtlichkeit. Und die Sorgen der Clique? "Ich habe keine Toleranz gegenüber Jugendlichen, die auf andere Gruppen losgehen", sagt Kroiß dazu und sichert seine volle Unterstützung zu.

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