"Tandem" droht die Pleite

Kinderschutzzentrum vor Aus

SPÖ warnt vor Aus für die Einrichtung "Tandem", die FPÖ sprach sich für den Erhalt aus.

WELS (mb). Die finanzielle Absicherung und Mittel seitens der Stadt und damit die Zukunft des Kinderschutzzentrums „Tandem“ standen am Montag, 18. März, im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Die SPÖ beantragte die Aufstockung der jährlichen Fördermittel auf 65.000 Euro. Diese Fördersumme, die zur Aufrechterhaltung der "wertvollen und notwendigen Arbeit dieser Institution", so Fraktionschef Stefan Ganzert, dient, wurde bereits 2015 vom Gemeinderat beschlossen, nur leider nicht umgesetzt. „Stattdessen hat man die städtischen Fördermittel für das Kinderschutzzentrum laufend verringert“, kritisiert Ganzert. "Die Stadt hungert die Einrichtung aus." Da auch der Bund Subventionen gekürzt habe und die Personalkosten gestiegen seien, drohe nun die Betriebseinstellung.

Stadt hielt Zusage nicht ein

Dabei hatte der Gemeinderat bereits am 6. Juli 2015 die Aufstockung der jährlichen Unterstützung von 52.000 Euro auf 65.000 Euro abgesegnet. Statt diesen einstimmigen Beschluss umzusetzen, wurden die städtischen Fördermittel jedoch laut SPÖ laufend verringert: Von 45.000 Euro (plus 7.000 Euro Sonderförderung) im Jahr 2016 auf 40.000 Euro in den zwei Folgejahren. „Hier wird an der falschen Stelle gespart, wenn man diese Kinderschutzeinrichtung finanziell so aushungert, dass sie ums Überleben kämpfen muss.“

Kroiß für Rettung

Der Adressat des Initiativantrags, Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ), fand in seiner Erwiderung deutliche Worte: "Die FPÖ steht voll und ganz hinter ,Tandem'. Es ist eine wichtige Anlaufstelle, in der wertvolle Arbeit geleistet wird." Allenfalls stieß er sich an der Art, das Problem zu thematisieren. "Referenten per Gemeinderatsbeschluss zu mehr Geld aufzufordern, könnte eine Lawine lostreten." Er plädierte dafür, den Antrag dem zuständigen Ausschuss zuzuweisen, um zu diskutieren, wie man dem Zentrum helfen könne. Das wurde mit schwarz-blauer Mehrheit bei Stimmenthaltung von Grünen und SPÖ beschlossen.