„Mama hat das initiiert“

- Philipp Guggenberger rechnet durch die Lehre mit Matura mit besseren Aufstiegschancen.
- Foto: Privat
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Philipp Guggenberger entschied sich für Lehre mit Matura und besucht derzeit den Englisch-Lehrgang.
WELS. Das duale Ausbildungsmodell der Lehre mit Matura findet in Oberösterreich großen Anklang. Jeder Lehrling kann sie in Anspruch nehmen und sich so alle Türen offen halten.
Auch der Welser Philipp Guggenberger hat sich für eine Lehre mit Matura entschieden. Er brach die Welser Chemie-HTL nach einer Ehrenrunde in der dritten Klasse ab und stieg als Verfahrenstechniker im zweiten Lehrjahr bei Tiger Coatings in Wels ein. „Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil er sehr vielfältig ist und ein breites Spektrum abdeckt“, so Guggenberger. Kurze Zeit nach dem Eintritt in das Unternehmen wurde er auf das Modell der Lehre mit Matura aufmerksam gemacht. „Meine Mama hat mich darauf gebracht und das Ganze sozusagen initiiert. Deshalb habe ich bei Tiger Coatings nachgefragt. Bis dato hat diese Ausbildung dort noch kein Lehrling gemacht. Sie haben die Idee aber sofort unterstützt“, denkt er zurück.
Mittlerweile ist Guggenberger im dritten Lehrjahr und in seinem ersten Lehrgang für die Matura. „Ich habe mit einem Kurs - nämlich Englisch - begonnen, um zu sehen wie sich das Modell mit meiner Arbeit vereinen lässt“, so der Lehrling. „Der Kurs findet einmal wöchentlich statt. An diesem Tag darf ich eine Stunde früher aufhören zu arbeiten“, fügt der 19-Jährige hinzu.
Für die Lehre mit Matura müssen vier Fächer - Deutsch, Englisch, Mathematik und ein Fachbereich - positiv absolviert werden. Eine der Prüfungen muss auswärts bei einer entsprechenden Schule absolviert werden. „In meinem Fall wird es der Fachbereich sein, den ich wahrscheinlich an der HTL absolvieren werde“, meint der angehende Verfahrenstechniker.
Langfristig denken
Der 19-Jährige hat sich die Sache gut überlegt. „Ich denke erstens, dass es grundsätzlich nicht schaden kann, die Matura zu haben. Natürlich weiß ich jetzt noch nicht, was es tatsächlich bringt. Das wird man erst feststellen, wenn einem die Grenzen aufgezeigt werden“, so Guggenbergers weise Worte. „Und zweitens will ich längerfristig betrachtet irgendwann eine Ebene erreichen, mit der ich zufrieden bin. Wer weiß, vielleicht interessiert es mich später einmal zu studieren.“
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