Platz für 60 Flüchtlinge
Jetzt steht es fest: Die ehemalige psychatrische Klinik wird zum Übergangsquartier für Flüchtlinge.
WELS (ph). Ein deutliches Ja zu einer kurzfristigen humanitären Nutzung, aber ein deutliches Nein zu einer dauerhaften Umfunktionierung zu einem Asylzentrum. Diese klare Linie vertreten Bürgermeister Peter Koits und Vizebürgermeister Peter Lehner in Bezug auf das Gebäude der ehemaligen Frauen- und psychiatrischen Klinik Wels in der Linzer Straße 89. „Bis zum für das erste Halbjahr 2015 geplanten positiven Mischbau-Umwidmungsbescheid ist also die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen auf jeden Fall möglich“, bestätigt Lehner. Auf Grund der Sonderwidmung Krankenhausanstalt würde sich die insgesamt 23.000 Quadratmeter große Anlage für diese Art der Hilfe von verfolgten Menschen anbieten. "Die Immobilie steht leer, ist aber in einem sehr guten Zustand und sofort für bis zu 60 Personen beziehbar", betont Koits. Betten, Sanitäranlagen und weitere notwendige Einrichtungen seien vorhanden. Außerdem würde die Sonderwidmung rein rechtlich die Aufnahme von Flüchtlingen mit medizinischem Bedarf, etwa auf Grund eines Traumas oder einer Krankheit, ermöglichen. Vor allem Syrer und Afghanen sollen ab Jänner in der ehemaligen Klinik untergebracht werden. Landesrätin Getraud Jahn appeliert unterdessen auch an kleinere Gemeinden und auch an Privatpersonen. Denn das Land Oberösterreich sucht mit Nachdruck nach weiteren Quartieren. "Es kann bis zu drei Monate dauern bis eine fixe Unterbringungsmöglichkeit gefunden und an die Bedürfnisse der Flüchtlinge angepasst ist", so Landesrätin Jahn. Ein klares Nein zum Flüchtingsquartier kommt hingegen von der Welser FPÖ. "Wels erfüllt bereits jetzt die Flüchtlingsquote. Eine zusätzliche Belastung ist der Welser Bevölkerung nicht zumutbar. Wir fordern eine faire Lastenverteilung. Auch andere oberösterreichische Kommunen, die bisher keine Flüchtlinge aufgenommen haben, müssen diesen Platz bieten“, kontert Vizebürgermeister Andreas Rabl. Die Welser Freiheitlichen haben daher bereits eine Unterschriftenliste gestartet, um das Übergangsquartier zu verhindern.
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