Protest beim Flüchtlingskoordinator

- <b>Rabl und Lehner </b>sind gegen die Errichtung von Quartieren bei der Hessenkaserne.
- Foto: Herzog
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Andreas Rabl und Peter Lehner statten Christian Konrad in Wien einen Besuch ab.
WELS. Kurz vor Weihnachten erfuhr die Welser Stadtregierung von den Plänen der Bundesregierung, etwa 300 Asylwerber in 160 bis 180 Containern am Gelände der Hessenkaserne unterzubringen. Mit dieser Vorstellung konnte sie sich bis jetzt nicht anfreunden. Schon kurz danach kündigte Bürgermeister Andreas Rabl an, dass Protestmaßnahmen folgen werden. Diese gehen am kommenden Montag in eine möglicherweise entscheidende Runde. Dann besuchen Rabl und Peter Lehner (ÖVP) Flüchtlingskoordinator Christian Konrad in Wien. "Die Hessenkaserne ist als angedachter Standort nicht im Interesse der Bevölkerung der gesamten Region. Solange es Kasernen gibt wie Ebelsberg, die leer stehen, sollten diese genutzt werden und nicht eine der wenigen, die in Vollbetrieb ist", sagt Lehner. In Wels ist das Panzerbataillon 14 stationiert.
Bereit für weitere Asylwerber
Laut Lehner könne die Sicherheit in der Kaserne und auf dessen Areal nicht gewährleistet werden, sollten die geplanten Container aufgestellt werden. Dies soll jedoch kein Protest gegen mehr in Wels untergebrachte Asylwerber sein. "Mit dem Transitquartier Messehalle haben wir gezeigt, dass wir bereit sind, zu unterstützen. Wir haben auch bereits große Quartiere. Ich bin aber Realist genug, um zu wissen, dass wir im Bereich der Unterbringung noch einen Beitrag leisten werden müssen", sagt Lehner, der fortfährt: "Man sollte nur die Bevölkerung nicht total überfordern. So werden wieder Emotionen geschürt und Ängste geschaffen, die auch den Flüchtlingen nicht helfen." Derzeit sind 355 Asylwerber in Wels untergebracht, 898 sollten es laut Quote sein. "Es gibt viele Gemeinden, die gar keine Flüchtlinge beherbergen. Aber ich will keine Zahlendiskussion, sondern eine vernünftige Lösung. Und eine solche ist die Hessenkaserne nicht", meint Lehner. Einen härteren Ton schlägt jedoch Bürgermeister Rabl an: "Wir werden dem Flüchtlingskoordinator darlegen, dass Wels schon jetzt ein Integrations- und Migrationsproblem hat. Aus meiner Sicht sollten überhaupt keine Flüchtlinge mehr nach Wels kommen." Er fände es unverantwortlich, noch 450 aufzunehmen, damit die Quote erfüllt wird.
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