Stadt Wels
Viel zu tun für die Ordnungswache
Der Welser Gemeinderat beschloss 2009, die Ordnungswache ins Leben zu rufen. Die grundsätzliche Idee dahinter war laut Senat, für mehr Ruhe und Ordnung in der Stadt zu sorgen.
WELS. Weil nur mit wenigen Kompetenzen ausgestattet, war der Respekt vor den Mitarbeitern zu Beginn überschaubar: "Immer wieder haben damals Jugendliche versucht, uns zu provozieren, wenn wir auf unseren Rundgängen waren. Die haben einfach versucht, herauszufinden, welche Möglichkeiten wir eigentlich hatten", erzählt Wolfgang Hager, ein Mitarbeiter der ersten Stunde.
Mittlerweile sind die zehn Männer und – ab Oktober – zwei Frauen nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. "Durch unsere ständige Präsenz in allen Stadtteilen ist es uns gelungen, einige grobe Missstände zu beseitigen", so der Leiter der Ordnungswache Hans Christian Rumpl im Gespräch mit der BezirksRundschau. So sei vor allem das Alkohol-Problem im Bereich des Welser Bahnhofes wesentlich eingedämmt worden. Aber auch die Problemzone Innenstadt, in der vor einigen Jahren noch vermehrt Lärmbelästigung für Ärger bei Anrainern gesorgt hatte, sei großteils unter Kontrolle gebracht worden.
Alle Mitarbeiter erhielten an der Sicherheitsakademie spezielle Schulungen und werden jetzt auch in der Schulwegsicherung eingesetzt. Rund 2.300 Vorfälle wurden bisher im Jahr 2020 registriert (siehe rechts). Das beginnt bei Ausforschung von Besitzern von Anhängern oder Fahrzeugen, die ohne Kennzeichen abgestellt wurden, und geht über Ruhestörungen und Sachbeschädigungen bis hin zum Tierservice. "Wir bringen zum Beispiel Hunde oder Katzen, deren Herrchen unvorhergesehen ins Krankenhaus kommen, ins Tierheim", sagt Rumpl.
Behördliche Aufträge
Eine immer wichtigere Aufgabe der stadteigenen Truppe sind behördliche Aufträge. So versuchen die Mitarbeiter, Personen auszuforschen, denen offizielle Schriftstücke nicht zugestellt werden konnten. Auch Preiserhebungen für die Statistik Austria gehören zum vielfältigen Aufgabenbereich der Stadtwächter. "Unsere Stadt ohne die Ordnungswache kann ich mir keinesfalls vorstellen", sagt Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß (FPÖ), dem die Mitarbeiter unterstellt sind. Die Umsetzung ortspolizeilicher Verordnungen steht ebenso am täglichen Arbeitsplan. So wird zum Beispiel mit Anzeigen gegen das organisierte Betteln vorgegangen. Auch Kontrollen von Hundehaltern, des Alkoholverbotes oder die Überprüfung von Mindestsicherungsempfängern werden miterledigt. "Prinzipiell wollen wir aufklären und nicht sofort strafen oder anzeigen. Oft genügt eh schon unser Erscheinen, um für Ruhe zu sorgen", erklärt Hans Christian Rumpl.
Ordnungswache (OW) Wels:
Rund 2.300 Vorfälle wurden aktuell im Jahr 2020 registriert. Unter anderem kam es dabei zu folgenden Beanstandungen respektive Anzeigen:
• 206 Kfz ohne Kennzeichen
• 112 Hundehaltungen
• 62 Tierservice
• 54 Alkoholverbot
• 28 Bettelei
• 9 Erste Hilfe
• 8 Ruhestörungen
Kompetenzen der OW:
Die Ordnungswache ist befugt bei Verstoß gemäß
- OÖ. Polizeistrafgesetz §§ 1, 1a, 2, 3 u. 4
- der STVO 1960,
- dem OÖ. Hundehaltegesetz 2002,
- dem OÖ. Abfallwirtschaftsgesetz 1997 und gemäß ortspolizeilicher Verordnungen Anzeige zu erstatten und Ausweispapiere zu verlangen. Sollte dies verweigert werden, darf die Ordnungswache die Person(en) bis zum Eintreffen der Polizei anhalten.
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