Welldorado-Betrugsaffäre: Ermittlungen gegen Vorgesetzte
Den zwei Magistratsbeamten wird der Verdacht des Amtsmissbrauches vorgeworfen. Alle bestehenden Kassensysteme werden genau überprüft.
WELS. Bei der Pressekonferenz am 11. Februar wurde durch Peter Koits (SPÖ) und Kontrollausschussvorsitzender Walter Teubl über zukünftige Maßnahmen und weitere Vorgehensweise in der Causa Welldorado informiert. Wie bereits vermutet, hat sich der Schaden der Veruntreuung weiter erhöht – aus jetziger Sicht der Dinge belauft sich der Fehlbetrag auf rund 360.000 Euro. Die Kontrolle der Kunsteisbahn erfolgt allerdings noch. Gegen die zwei Vorgesetzten der beschuldigten Kassiererin laufen bereits die Ermittlungen wegen Verdacht des Amtsmissbrauch. Beide haben dem vorliegenden Kontrollbericht zufolge ihre Dienstpflichten nicht erfüllt. Ihnen werden gleich mehrere Dienstverfehlungen vorgeworfen. Aber trotzdem hätte es zu wenig Fakten für eine Suspendierung gegeben. Im Kontrollausschuss war man aber mehrheitlich der Meinung, dass eine Suspendierung schon lange notwendig wäre. Daher wird jetzt die Disziplinarkommission darüber entscheiden. Da sich die Welser Beamten als befangen erklärt haben, sind gestern zwei Beamte aus Linz und Steyr zusammengekommen.
Weitere Vorgehensweise
Auch Walter Teubl erwähnt, dass in der Dienststelle unglaubliche Zustände geherrscht haben sollen: "Die Kontrolle war jetzt damit beschäftigt, Schuhkartons zu durchwühlen, Belege zu sortieren und nicht auffindbare Ordner zu suchen." In der weiteren Vorgehensweise sollen nun 90 weitere Stadtkassen überprüft werden. Stornos dürfen zukünftig nur noch im Vier-Augen-Prinzip gemacht und der Geldtrandsport führt zukünftigt ein Unternehmen durch und darf von der Kassiererin nicht mehr erledigt werden.
Die Ausarbeitung eines wirksamen internen Kontrollsystems ist in Zusammenarbeit mit dem KDZ bereits im Gange. Ob eine forensische Untersuchung der Daten des Kassensystems sinnvoll ist, wird mit Experten geklärt.
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