Zwei Monate Aktion scharf – "Section Control" im Gespräch
Welser Polizei schnappt 15.000 Raser

Tag und Nacht waren die Beamten im gesamten Stadtgebiet auf der Jagd nach Temposündern | Foto: BRS/Auer
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WELS. "Wir haben Flagge gezeigt und das mit Erfolg", sagt Andreas Weidinger vom Verkehrsreferat der Polizei Wels. Zwei Monate lang machten er und seien Kollegen front – Front gegen Temposünder im Stadtgebiet. Das Ergebnis ist deutlich: Nahezu 15.000 Raser gingen den Beamten ins Netz,

"Wir haben ein Problem"

Der Fokus der Aktion "Roadrunner" lag vor allem auf der illegalen Straßenrennszene. Nicht zuletzt nach dem Tod zweier Jugendlicher Ende Mai war der Ruf nach Maßnahmen gegen die gefährlichen PS-Fanatiker lauter geworden. Wie berichtet waren der Bursch und seien Freundin von einem Auto überfahren worden. Der Lenker (21) soll laut Anklage bei Rot und mit Tempo 85 in die Saunakreuzung hineingeschossen sein, als sein Wagen den Motorroller der Teenager erfasste. Im Sommer lieferte sich dann ein unbekannter Biker auf der BV1 wochenlang Verfolgungsjagden mit der Polizei, bis er endlich gefasst wurde. "Wir haben gemerkt, dass wir ein Problem haben und entsprechend gehandelt", so Weidinger. Alle Kräfte wurden dafür mobilisiert, alle Inspektionen eingebunden. Sowohl mit Laserpistolen als auch mobilen Geräten legten sich die Beamten auf die Lauer. zudem wurden auch die fixen Radarboxen bestückt. "Wir waren jeden Tag und jede Nacht draußen und haben kontrolliert" – immer zu verschiedenen Uhrzeiten, immer entlang der bekannten Raserstrecken." Anfangs waren das Osttangen, Salzburger Straße und die B1" sagt Weidinger. "Aber dann haben wir festgestellt, dass wir eigentlich überall ein Problem haben." Auch in der Hans-Sachs- und der Linzer Straße sei gerast worden, hätten Rennen stattgefunden.  Und auch im niederrangigen Straßennetz wie in er Vogelweider- oder der Eisenhowerstraße habe es Aufgriffe gegeben.

Schlag gegen illegale Szene

Zwar bewege sich der Großteil der rund 15.000 Verstöße im Bereich der Organmandate. "Aber wir haben sehr wohl auch einen schlag gegen die illegale Szene gelandet und einige erwischt." Zwei Vorfälle stechen hier besonders hervor. So gingen den Beamten auf der B1 in der Pernau – Höhe Uhlandstraße – zum gleichen Zeitpunkt zwei Lenker ins Netz – der eine mit Tempo 136, der andere mit 123 statt der erlaubten 70 km/h. Und auf der Osttangente B138 ertappte eine Streifenwagenbesatzung einen Lenker, der mit 126 Sachen durch die 60er-Zone brauste.  Versuche, ihn zu stoppen, ignorierte der Fahrer, raste bei Rot über eine Kreuzung und krachte schließlich in einen Lkw. Einen Führerschein besaß der Raser nicht. 

Kontrollen bis Jahresende

Für Weidinger ist die Bilanz der Aktion "erschreckend": "Auch, wenn die Kontrollen nur durch massiven Aufwand möglich waren: Aufgrund der Zahlen werden wir diesen Schwerpunkt bis Jahresende weiterführe. ich appelliere an die Autofahrer, sich an die Tempolimits zu halten", so Weidinger.

Erste Versuche mit "Section Control"

Die Kontrollbilanz gibt einer gemeinsamen Forderung von Stadt und Polizei neuen Auftrieb: Als Maßnahme im Kampf gegen illegale Raserei ist eine "Section Control" im Gespräch. Hierbei wird in einem abgesteckten Abschnitt die Zeit des Ein- und ausfahrens des Fahzeugs bestimmt und dadurch die durchschnittliche Geschwindigkeit errechnet. Liegt sie über dem Tempolimit, wird gestraft. Das System soll nun auf der Salzburger Straße zwischen Grüne Zeile und Noitzmühl-/Primelstraße sowie auf der Linzer Straße zwischen Uhland- und Werfelstraße getestet werden. Offen ist jedoch zum einen die gesetzliche Grundlage für die Installation im Stadtgebiet, zum anderen die Finanzierung: Eine Anlage kostet bis zu 200.000 Euro.

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