Containerdorf in der Kaserne kommt
Nach dem Treffen mit Flüchtlingskoordinator Konrad ist klar: Das Containerdorf ist so gut wie fix.
WELS. Bürgermeister Andreas Rabl war am 25. Jänner gemeinsam mit Vizebürgermeister Gerhard Kroiß und Stadtrat Peter Lehner nach Wien gereist. In einem persönlichen Gespräch mit Flüchtlingskoordinator Christian Konrad sollten die Bedenken der Stadtregierung hinsichtlich der Unterbringung von Flüchtlingen in der Welser Hessenkaserne dargelegt werden. „Wichtig war, auch beim Ministerium auf den in Österreich einzigartigen Migrationsanteil in Wels hinzuweisen“, so Bürgermeister Rabl. Bei rund 32 Prozent Migrationshintergrund in der Welser Bevölkerung würde die Unterbringung von weiteren Flüchtlingen zu einer zusätzlichen Belastung führen. Bei dem rund einstündigen Treffen in der Wiener Raiffeisen-Zentrale machte das Ministerium jedoch deutlich, dass man an den Containerdorf-Plänen auf dem Gelände der Hessenkaserne festhalte und diese ab April auch umsetzen werde. Demnach sollen auf einem Gelände von 5000 Quadratmetern in der Kaserne bis zu 450 Asylwerber untergebracht werden. Bei dem Containerdorf soll es sich um eine Art Verteilzentrum handeln, in dem die Bewohner für bis zu drei Monate eine Unterkunft erhalten, bevor sie in andere Quartiere übersiedelt werden. Auf Seiten der Stadt spricht man dennoch von ersten Annäherungen. Das Gespräch sei in konstruktiver Atmosphäre geführt worden und es sei gelungen, die Sonderstellung der Stadt Wels darzustellen.
SPÖ übt Kritik
Mittlerweile sprechen sich alle Fraktionen im Gemeinderat gegen das Containerdorf aus. Während die FPÖ keine weiteren Asylwerber mehr aufnehmen will, setzt die SPÖ auf kleinere Quartiere und kritisiert Rabls Vorgehen. „Auch wir sind klar gegen ein Großquartier. Im Gegensatz zum Bürgermeister, der mit leeren Händen nach Wien gefahren ist, haben wir aber Alternativen zu diesem Großquartier vorgeschlagen“, so SP-Gemeinderätin Laurien Scheinecker.
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