Ex-BZÖ-Boss vor Wechsel zur FPÖ
Nach Auflösung der BZÖ Wels ist für Sprecher Martin Roschanz FPÖ eine mögliche neue Heimat.
Die Welser Polit-Landschaft ist um eine Partei kleiner geworden. Kurz vor dem Jahreswechsel löste sich die BZÖ-Stadtparteigruppe auf. "Es hat nicht mehr gepasst. Bundes- und Landesparteiführung haben einfach über die Stadtparteien hinweg entschieden. Mit so mancher Besetzung von Posten war ich keinesfalls einverstanden. Die Partei hat sich nicht mehr mit den Themen beschäftigt, die Jörg Haider vorgegeben hat. Seine Ideen haben mich zum BZÖ gebracht", erklärt Stadtsprecher Martin Roschanz. Er übernahm 2009 die Parteileitung, nachdem das BZÖ auf 2,5 Prozent der Stimmen kam und damit den Einzug in den Gemeinderat verpasste.
Das Ende des BZÖ löste vor allem bei der Welser FPÖ Freude aus. "Ich hoffe, dass im kommenden Jahr viele ehemalige Haider-Wähler bei der Gemeinderatswahl wieder uns ihre Stimme geben werden. Von einer generellen Übernahme des BZÖ Wels halte ich aber nichts. Mit Martin Roschanz wird es aber demnächst ein Gespräch geben. Wenn er bei uns mitarbeiten will, werde ich mich nicht dagegen verschließen", so FP-Vizebürgermeister Andreas Rabl.
Auch die SPÖ ein Thema
Roschanz gibt sich noch bedeckt: "Ich werde mich mit mehreren Parteien unterhalten. Ich schließe auch eine Rückkehr zur SPÖ nicht aus. Ich war bis zu meinem Umzug nach Wels im Jahr 1999 ein Roter. Alles ist möglich."
Der Name Roschanz ist SP-Fraktionsobmann Johann Reindl-Schwaighofer wenig geläufig: "Ich kenne ihn so gut wie gar nicht. Dass er bei der SPÖ war, ist mir auch nicht bekannt. Ich kann mir viel vorstellen, aber nicht, dass er bei uns politisch aktiv wird. Roschanz will wohl eher seinen Preis in die Höhe treiben und bietet sich deshalb überall an."
Zur Sache
Das Welser BZÖ trat bei der Gemeinderatswahl nur im Jahr 2009 an und erreichte dabei 2,5 Prozent der Stimmen (687 Wähler). Das Bündnis verpasste damit den Einzug in den Gemeinderat. Das beste Ergebnis in Wels erzielten die Orangen 2008. Bei der Nationalratswahl gaben 10,34 Prozent der Welser dem BZÖ ihre Stimme. Im Vorjahr musste sich das Welser BZÖ mit 3,32 Prozent zufrieden geben.
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