Kleine Kinder, große Sorgen

Daniela Schindler brachte Lilli nirgends unter. Petra Müllner (r.) hat mit Anton - sechs Monate - noch etwas Zeit. | Foto: SP Wels
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WELS. Die meisten Krabbelstuben nehmen Kinder ab 18 Monaten auf, weil das Land OÖ solche Plätze fördert. Bereits hier ist die Nachfrage enorm. Für Kinder ab 12 Monaten ist die Situation noch prekärer. Es gibt acht Plätze für ganz Wels - zu finden in der Caritas Kinderkrippe der Stadtpfarre. "Mich rufen laufend Mütter zu diesem Thema an. Aber erst wenn beschlossen wurde, dass ein Bedarf für Kinder ab 12 Monaten gegeben ist, werden auch solche Plätze vom Land OÖ gefördert," erklärt Petra Müllner, SP-Landtagsabgeordnete und Mutter eines sechsmonatigen Jungen.

Situation ist trist

Fakt ist, dass sich heutzutage viele Mütter dazu entscheiden, nach 12 oder 14 Monaten wieder zu arbeiten. Hat man keinen familiären Rückhalt, schiebt die derzeitige Situation der Kleinstkinderbetreuung dem Plan aber einen Riegel vor. Tagesmütter sind oft keine Alternative. Sie bieten nicht die Strukturen und das soziale Umfeld einer Institution. "Ich habe keinen aus der Familie, der auf meine Tochter aufpasst. Deshalb habe mich, als sie drei Monate war, über Betreuungseinrichtungen informiert. Bei der Krabbelstube der Franziskanerinnen sagte man mir, der Bedarf für Kinder ab 12 Monaten sei nicht gegeben. Sie haben mich auf die Caritas Kinderkrippe verwiesen. Dort meinte man, ich sei sehr spät mit dem Anmelden dran und die Situation sei mehr als trist", schildert eine betroffene Mutter, Daniela Schindler. "Mit meinem Arbeitgeber war vereinbart, dass ich nach einem Jahr wieder auf Teilzeitbasis zurückkomme. Nun musste ich den Job aufgeben und arbeite woanders auf geringfügiger Basis. In dieser Zeit passt eine Bekannte auf mein Kind auf."
Die SP Wels will zum Thema zwei Initiativanträge in den Gemeinderat einbringen. "Wir fordern, dass die oberösterreichische Landesregierung den Kinderbetreuungsbonus aufhebt. Das sind 700 Euro pro Kind für Familien, die das Angebot des beitragsfreien Kindergartens nicht in Anspruch nehmen. Diese Mittel sollen für den verstärkten Ausbau von Einrichtungen ab dem ersten Lebensjahr eingesetzt werden", so SP-Fraktionsvorsitzender Johann Reindl-Schwaighofer.
Weiters soll die Stadt Wels eine Beschlussvorlage für den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen für Unter-Drei-Jährige ausarbeiten und bis spätestens November im Gemeinderat präsentieren. Im Speziellen sollen Betreuungsplätze für Kinder ab dem 12. Lebensmmonat geschaffen werden.

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