Schlechtes Zeugnis löste Polit-Unruhe aus
Unter der Leitung des Mathematikers Rudolf Taschner von der Technischer Universität Wien wurde ein "Städte-Ranking" erstellt. Dabei belegte die Stadt Wels den 117. und somit letzten Rang. "Eine schallende Ohrfeige für Bürgermeister Peter Koits und ein Armutszeugnis für die Politik der Welser SP. Das Ranking zeige die Probleme in den Bereichen Sicherheit, Arbeitslosigkeit und Wohnen schonungslos auf", ließ VP-Parteiobmann Peter Csar wissen.
Auch für FP-Stadtrat Andreas Rabl ist es ein "trauriges Ergebnis für Wels". Besonders bedauerlich sei, dass es Wels in keiner einzigen Kategorie unter die Top-Zehn schaffe und lediglich im Bildungsbereich im oberen Drittel rangiere. "Wir sollten dieses Ergebnis, wie immer man es auch interpretieren vermag, sehr ernst nehmen und einmal mehr gemeinsame Anstrengungen unternehmen um unsere liebens- und lebenswerte Stadt als solche auch zu erhalten und auszubauen", so Rabl.
Zwei Punkte erscheinen Fraktionsobmann der SPÖ Wels, Johann Reindl-Schwaighofer, und Stadtparteivorsitzender Hermann Wimmer völlig schleierhaft: „Erstens ist das Zustandekommen des Ergebnisses für sich schon fragwürdig. Es wurden so unterschiedliche Angelegenheiten wie Sonnenstunden und Kulturangebot in einen Topf geworfen wurden. Es ist generell in höchstem Maße unseriös, wenig besiedelte Landbezirke mit urbanen Zonen zu vergleichen.“ Als Beispiel nennt Johann Reindl-Schwaighofer etwa Grundstückspreise und Wohnqualität: „Hier und in zahlreichen anderen Bereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt und Zusammenleben müssen städtische Zonen mit ganz anderen Herausforderungen fertig werden als der ländliche Bereich. Das wurde bei der Gewichtung offensichtlich zu wenig bedacht“, so der Fraktionsobmann.
„Und zweitens ist das Verhalten der Welser FPÖ- und ÖVPwieder einmal typisch. Anstatt zu versuchen, diese Rufschädigung der Stadt gemeinsam auszubügeln, gießen sie noch weiter Öl ins Feuer und hauen selbst zusätzlich auf die Stadt hin“, meint Wimer. „Und generell vergessen FPÖ und ÖVP offenbar, dass sie beide seit Jahrzehnten auch in der Stadtregierung sitzen und zahlreiche wichtige Beschlüsse mitgetragen haben“, erklärt Reindl-Schwaighofer.
Sachlich äußerte sich der Verein Lebensraum Wels: "Wir sammeln Ideen und erstellen Konzepte und Projektvorschläge für den urbanen Raum Wels. Wir präsentieren diese den Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien, um dadurch mitzuhelfen, den Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsraum Wels zu gestalten und positiv weiterzuentwickeln. Wir unterstützen in diesem Zusammenhang auch Aktivitäten Dritter und nützen diese Ranking um uns nicht nur in Erinnerung zu rufen, sondern auch alle Interessierten um Ideen und Vorschläge zu bitten, wir wir unsere schöne Stadt weiterentwickeln können, damit wir die Momentaufnahme des Rankings als solche betrachten und uns um viele, viele Plätze nach vorne entwickeln können", stellte Vorstandsmitglied Martin Stieger fest.
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