Videoüberwachung wird verdoppelt
Im ersten Jahr halfen die vier Kameras bei der Auswertung von zehn Straftaten in der Innenstadt mit.
WELS. Etwa ein Jahr nach der Inbetriebnahme der vier Videoüberwachungsanlagen am Kaiser-Josef-Platz 50, in der Pfarrgasse 1 (zwei Kameras) und am Stadtplatz 49 entschied die Politik, die Anzahl der Anlagen zu verdoppeln. Als neue Standorte sind die Ostseite des Stadtplatzes, die Ringstraße 33 (zwei Kameras) und die Hafergasse vorgesehen. Für die Anschaffung der Hardware rechnen Sicherheitsstadtrat Gerhard Kroiß und Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner mit Kosten von etwa 160.000 Euro. Mithilfe der ersten vier Kameras konnten im ersten Jahr zehn strafrechtlich relevante Handlungen ausgewertet werden. In sechs Fällen ging es um Körperverletzung, in drei Fällen um Sachbeschädigung. "Ein Fall wurde nicht dokumentiert", sagt Kroiß. Der Betrieb der Videoüberwachungsanlagen erfolgt über die Landespolizeidirektion. Die Bilder werden rund um die Uhr überwacht, das Bildmaterial für maximal 48 Stunden gespeichert. Die als Beweise geeigneten Filmfrequenzen werden gesichert und an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Die erste Anlage, jene in der Hafergasse, soll noch vor der Weihnachtszeit montiert werden. Die Welser Politik denkt noch über weitere Standorte nach und fordert zusätzlich mehr Polizeipersonal in der Stadt. "Wir brauchen mehr Polizisten zum Angreifen und nicht nur welche, die im Polizeiauto vorbeifahren", meint Kroiß. In Zukunft soll zudem ein verstärktes Augenmerk auf den Gaswerkpark gelegt werden. Dorthin haben sich seit der Videoüberwachung die Gewalttaten zum Teil verlagert.
"Kein Sicherheitsproblem"
Nicht überzeugt von der Notwendigkeit der Ausweitung der Videoüberwachung zeigen sich hingegen die Welser Grünen. "Die Stadt Wels hat nach wie vor kein erhöhtes Sicherheitsproblem", sagt der Fraktionsvorsitzende Walter Teubl. "Nachdem man jahrelang die Sicherheitslage in Wels durch Aufbauschen von Einzelereignissen schlecht geredet hat und damit die Bevölkerung beunruhigt hat, wird nun das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung als Argument für diese Maßnahmen angeführt", kritisiert Teubl mit Vermerk auf Kroiß. Die Grünen sind hingegen für mehr Polizeipräsenz auf den Straßen.
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