Sportlegenden aus Wels
Der "Mister Souverän" unter den Schiedsrichtern
Wenn sich einer diese Bezeichnung verdient hat, dann war es der Welser Fußball-Referee Hubert Forstinger. Ohne groß zu gestikulieren leitete er unzählige Spiele und wird von ehemaligen Spielern bis heute hoch angesehen.
WELS. "Er war immer super korrekt und hat sich nie in den Mittelpunkt eines Spieles gesetzt. Ich habe mich immer gefreut, wenn er gepfiffen hat", kommt der frühere Fußball-Profi Paul Perstling beinahe ins Schwärmen. Der heute 74-jährige pensionierte Schiedsrichter sei, laut Perstling, immer Herr der Lage gewesen. Gerald Haider, langjähriger Bundesligaspieler beschreibt ihn folgendermaßen: "Einer der besten Schiedsrichter die es in Österreich je gegeben hat, mit gutem Gefühl sowohl für die Spieler als auch für das gesamte Spiel".
Die nationale Karriere
Mit 24 Jahren startete Hubert Forstinger seine Karriere als Schiedsrichter. Zunächst im Unterhaus und ab 1982 dann in Österreichs höchster Liga. 115 Bundesligapartien fanden unter seiner Leitung statt. Allzeitgrößen des heimischen Fußball tanzten im wahrsten Sinne des Wortes nach seiner Pfeife. Mit dabei Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska, der Goleador Hans Krankl, Toni Polster oder der viel zu früh verstorbene Bruno Pezzey. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. In Österreich leitete er 1992 auch das Cupfinale zwischen Austria Wien und Admira/Wacker (1:0).
Die internationale Laufbahn
Durch seine überdurchschnittlichen Leistungen viel er auch der UEFA auf und so wurde er schon bald für internationale Spiele einberufen. Einsätze in der Champions League und der Europe League waren die Folge. Insgesamt brachte es der Welser auf 58 Spiele auf internationalem Niveau. Mitunter pfiff er AC Milan - Club Brügge, FC Barcelona -Benfica Lissabon, FC Genua - FC Liverpool, Real Madrid - FC Turin, Real Saragossa - Borussia Dortmund oder SC Montpellier - Manchester United.
Länderspiele
Auch auf Länderspielebene verdiente sich Forstinger seine Lorbeeren. So kann er dabei auf 16 Spiele zurückblicken. Der Höhepunkt dabei seine Einberufung zur Europameisterschaft nach Schweden 1992, wo er das Spiel zwischen dem späteren Europameister Dänemark und Frankreich (2:1) leiten durfte. In diversen Qualifikationen für WM oder EM erinnert man sich gerne an die Spiele Schweden - England, Spanien - Frankreich oder Schottland - Portugal.
Für ihn selber fällt ein Rückblick auf seine Karriere sehr positiv aus. "Mit Freude kann ich auf eine sehr schöne Schiedsrichterzeit zurückblicken. Ich möchte keinen Moment davon missen. Es gehörte auch ein wenig Glück dazu, dass mir das alles gelungen ist", gibt sich Hubert Forstinger, wie immer, bescheiden.
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