ESV Wels: Strafausschuss glaubt nicht an Morddrohungen – Ausschluss rückt näher

Für den eigenständigen ESV Wels Fußball-Verein ist ab jetzt jedes Spiel ein Schicksalsspiel. Bei einem weiteren Nichtantreten könnte die Falle in Form des Liga-Ausschlusses zuklappen. | Foto: cherezoff/Panthermedia
  • Für den eigenständigen ESV Wels Fußball-Verein ist ab jetzt jedes Spiel ein Schicksalsspiel. Bei einem weiteren Nichtantreten könnte die Falle in Form des Liga-Ausschlusses zuklappen.
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WELS. Die gestrige Sitzung des Strafausschusses des Oberösterreichischen Fußballverbandes hatte die 0:3-Strafverifizierung der beiden Spiele des ESV Wels Fußball gegen SV Hohenzell und ASV Niederthalheim zur Folge, zu denen er nicht antrat. Die Verantwortlichen "haben es uns einfach nicht nachweisen können. Daher ist das Nichtantreten ihr Verschulden", erklärt der Ausschuss-Vorsitzende Stefan Pellegrini. Weiters muss der ESV den beiden Gegnern Kostenersatz für die durch das Nichtantreten entstandenen Aufwände leisten. ESV-Obmann Jürgen Huber habe das Ergebnis "sehr gefasst und verständig aufgefasst. Er war nicht überrascht. Es war eine angenehme Atmosphäre." Die beiden Spiele der 1. Klasse Mitte-West werden als 0:3-Niederlagen für den ESV gewertet. Dazu kommen Geldstrafen in Höhe von mehreren tausend Euro für das Nichtantreten bei den beiden Spielen der Kampfmannschaft, drei Spielen des Reserveteams und einigen der Jugendteams. Das 0:13 gegen Union Meggenhofen bleibt in der Wertung, hier habe der ESV zudem einen unberechtigten Spieler eingesetzt. Bei der Urteilsverkündung bezüglich der angeblichen Morddrohungen wartete der Ausschuss keine solche des Landesgerichts Wels ab. Laut Pellegrini hätte der Verband auf ein Urteil "jahrelang" warten müssen. Bei der Sitzung brachten die ESV-Verantwortlichen rund um Jürgen Huber keine Beweise vor. "Sie haben einen Spieler mitgebracht, der sagte, er sei bedroht worden. Die anderen hätten gesagt, sie trauen sich nichts aussagen und wollen nicht namentlich genannt werden", schildert Pellegrini. Der ESV hat das Recht, Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

Erstes Schicksalsspiel in Lambach

Sollte der ESV noch ein weiteres Spiel in der Kampfmannschaft nicht bestreiten, berät der Verband darüber, ihn aus dem Bewerb zu nehmen. Alle Spiele der Rückrunde würden ohne Ergebnis als nicht bestritten gewertet, der ESV fix ans Tabellenende gereiht. Dort steht derzeit der SK Lambach, der laut Plan am Ostermontag, 16.30 Uhr, die Welser empfängt. Letztere beteuern, das Spiel zu absolvieren. Sollte dies nicht geschehen, gibt es am Mittwoch oder Donnerstag kommender Woche die nächste Sitzung, in der über die Strafverifizierung dieses sowie erneut des Reservespiels und der weiteren bis dahin ausgefallenen Nachwuchsspiele entschieden wird. Kommt in der Kampfmannschaft erneut ein 0:3 zustande, tritt die Kommission des Verbandes auf den Plan, die darüber berät, ob der ESV aus der Wertung genommen wird. Sollte es dazu kommen, so ist eine Teilnahme des ESV am Spielbetrieb der 2. Klasse in der nächsten Saison jedoch nicht ausgeschlossen. Laut Verbandsdirektor Raphael Koch müsse der Verein dafür die Strafzahlungen begleichen und genügend Spieler nennen. "Die werden wir aber prüfen. Es muss viel zusammenpassen, damit alles reibungslos über die Bühne geht."

Verein wil weiterkämpfen

Laut Walter Rinner, Obmann-Stellvertreter und Anwalt des ESV Fußball, beträgt die gestern verhängte Geldstrafe 4.000 Euro. Dies sei zwar für die Finanzen des Klubs kein Problem, hinnehmen werde er den Ausgang der Ausschuss-Sitzung jedoch nicht. Die Polizei werde weitere Ermittlungen führen. "Wegen schwerer Nötigung durch Morddrohungen. Damit der Fußballverband das Ergebnis möglicherweise überdenkt. Wir hoffen, dass das Ganze bis zum Ende der Saison gerichtlich erledigt ist." Er kündigt Rechtsmittel gegen den ÖFB in Wien "aufgrund eines nicht abgeschlossenen Strafverfahrens" an. Etwa ein Drittel der Einvernahmen vor Gericht sei zu den Morddrohungen noch ausständig. Die Anklage lautet gegen unbekannte Täter, Rinner verdächtigt drei bis vier serbische beziehungsweise albanische Elternteile von ehemaligen Nachwuchsspielern. Acht Spieler seien bedroht worden. An einen Liga-Ausschluss will Rinner nicht denken: "Wir werden am Wochenende spielen und auch in der Woche darauf am ESV-Platz. Die Polizei wird immer anwesend sein bei den Spielen." Er und Huber werden weiterkämpfen und auch in der nächsten Saison ein Team stellen. "Sonst hätten wir ja bereits aufgehört. Es gibt bis zur neuen Saison eine neue Transferzeit. Wir werden uns verstärken mit nicht durch Furcht beeinträchtigbare Spieler."

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