Sportlegenden aus Wels
"Go-Go-Adi" überrascht die Traber-Welt

- Adi Übleis (Nr. 6) bei seinem letzten Sieg am 30.12.2007 in der Krieau mit „Salvadore“.
- Foto: Claudia Übleis
- hochgeladen von Peter Hacker
Allen älteren Semestern und selbstverständlich allen Trabrennsportfans ist der Name Adi Übleis ein Begriff. Immerhin eroberte er als einziger Österreicher aller Zeiten den Weltmeistertitel der Profi-Trabrennfahrer.
THALHEIM, WELS. Aber nun einmal eins nach dem anderen. Adolf "Adi" Übleis wurde am 10. November 1937 in Thalheim geboren. Der gelernte Automechanikers nahm in den Fünfzigerjahren erstmals als Amateur an Rennen auf der Welser Trabrennbahn teil. 1957 erhielt er die heißersehnte A-Bahn-Amateurlizenz und feierte noch im selben Jahr seinen ersten Sieg in der Wiener Krieau. 1964 kam die Übersiedlung ins Profilager und damit der Abschied aus Wels. Von nun an sollte Baden bei Wien seine Heimat werden.
Im Jahr 1966 folgte den sportlichen Erfolgen das private Glück. Er heiratete seine Frau Herta, mit der er drei Kinder hat und bis heute zusammen lebt.
Fünf Jahre später wurde Übleis mir 33 Jahren für die Traber-Weltmeisterschaft 1971 genannt. Der damals aktuelle österreichische Profichampion hatte er sich für die WM in den USA und Kanada qualifiziert. Als "No-Name" und krasser Außenseiter versuchte der 33-Jährige sein Traber-Glück in der weiten Ferne.
Der WM-Verlauf
Gleich beim Auftakt in New York zeigte er seine Qualitäten und dominierte die ersten drei Rennen. Es folgten Siege in Saratoga, Toronto und in Montreal, womit er seine Gesamtführung weiter ausbauen konnte. Beim Finale in Philadelphia fuhr er mit letztendlich 680 Punkten den Titel in trockene Tücher.
"Ich habe gleich von Anfang an versucht aggressiv ans Werk zu gehen und die Rennen von der Spitze weg zu dominieren", was mehrmals ausgezeichnet gelang. "Am Ende ist die ganz große Sensation gelungen, auch weil ich ein wenig unterschätzt wurde", kann der heute 83-Jährige über seinen damaligen Triumph schmunzeln. Liebevoll wurde er von den vielen amerikanischen Trabrennfans damals aufgrund seiner Fahrstils als "Go-Go-Adi" bezeichnet.
Die Folge seines WM-Titels war postwendend ein gut dotiertes Angebot aus den USA als sogenannter Catch-Driver. "Ich war aber glücklich verheiratet, die Kinder waren auch noch sehr klein, deshalb habe ich das Angebot nicht angenommen", blieb er seiner Familie und seiner zweiten Heimat Baden treu.
Neben dem WM-Titel sollte er in seiner überaus erfolgreiche Laufbahn auch zwei Europameistertitel (1970, 1974) einfahren. Insgesamt konnte der oftmalige Österreichische Traberchampion mehr als 3.500 Rennen im Laufe seiner Karriere gewinnen. Heute lebt der Opa von zwei Enkeltöchtern gemeinsam mit Frau Helga in Baden und genießt seine wohlverdiente Pension.
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