Doppelt so viele Ausbildungsplätze als Suchende
"254 Lehrstellen jetzt noch offen"
In der Region suchen die Firmen händeringend nach Lehrlingen. 254 offene Stellen sind aktuell verfügbar.
WELS, WELS-LAND. Junge Leute haben derzeit richtig gute Karten, in der Region eine gute und spannende Ausbildung zu bekommen. „Die Unternehmen hier bieten nahezu jeden Lehrberuf an“, sagt Thomas Brindl, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer (WKO). Und der Nachwuchs kann aus dem Vollen schöpfen: So suchen laut den aktuellen Zahlen des AMS (Stand: 31. August 2022) in Wels und Wels-Land 127 Jugendliche eine Lehrstelle. Demgegenüber stehen "254 offene Stellen – ein deutlicher Überhang, wie schon im Vorjahr", so Othmar Kraml, Geschäftsstellenleiter des AMS. Lehrlinge sind somit weiterhin Mangelware.
Das Interessante aber ist: Angebot und Nachfrage decken sich trotzdem auf eine gewisse Weise. "Die meisten Firmen suchen Lehrlinge im Metall- und Elektrotechnikbereich sowie für den Handel", sagt Kraml. "Und genau das rangiert beim Interesse der Suchenden ganz oben unter den Top-Plätzen. Dazu kommt noch der Bereich Büro."
Jedoch zeigen sich bei der Beliebtheit je nach Geschlecht noch Unterschiede: „Bei den Burschen sind technische und bei den Mädchen kaufmännische Berufe angesagt“, sagt Brindl. Laut einer Statistik der WKO bevorzugen Mädchen weiterhin die typischen „Frauenberufe“. An der Spitze befindet sich demnach der Einzelhandel, dicht gefolgt von Bürokauffrau und Friseurin: „Doch auch die Metalltechnik wird bei Mädchen immer beliebter“, betont der Bezirksstellenleiter. Trotzdem führt die Metalltechnik immer noch das Ranking bei den männlichen Lehrlingen an, gefolgt von Elektro- und Kfz-Techniker.
Top aufgestellt
In Summe werden laut Brindl momentan 2.467 Lehrlinge in Wels und Wels-Land ausgebildet. Ausbildungsstätten sind dabei 565 Betriebe (Stand August 2022). Die Auswahl, die diese bieten, ist groß und vielfältig: Das Angebot erstreckt sich österreichweit auf 200 verschiedene Lehrberufe – alleine 80 davon in der Region.
Dabei reicht das Spektrum von klassischen Berufen wie Friseur, Tischler, Kfz-Mechaniker und Bäcker über das breite Spektrum der Metall-, Kunststoff- und Werkstofftechniker sowie Informationstechnologie bis hin zu den kaufmännischen Berufen. Damit ist die Region nach Linz und Linz-Land der gefragteste und bestgerüstete Ausbildungsstandort in Oberösterreich.
Wichtige skills
Um eine Lehrstelle zu ergattern, seien vor allem schulische Basiskenntnisse für den erfolgreichen Berufsschulbesuch wichtig. „Es geht aber auch um Freude und Interesse am Beruf, Motivation und 'social skills' wie Benehmen und Pünktlichkeit“, erklärt Othmar Kraml. Brindl ergänzt: „Wichtig sind auch Motivation und Verlässlichkeit. Das Know-how wird ohnedies in der Ausbildung vermittelt.“ Generell gelte: "Jugendliche, die sich jetzt für eine Lehre entscheiden, werden exzellente Chancen in der Zukunft haben", sagt Kraml. "Vor allem wegen des demographischen Wandels werden sie gebraucht und auch von den Firmen hofiert werden."
Infos & Details
Für Wels und Wels-Land ergab sich für den 31. August – einen Tag vor Beginn des neuen Lehrjahres – laut Arbeitsmarktservice folgende Situation:
• Aktuell werden 2.467 Lehrlinge ausgebildet
• 127 Lehrstellensuchende
• 254 offene Lehrstellen
• In Wels und Wels-Land gibt es 565 Ausbildungsstätten.
Am meisten gesucht werden Lehrlinge für die Branchen Metall/Elektro und Handel.
Am begehrtesten sind Stellen in eben diesen Branchen, gefolgt von Büroberufen.
Mehr Infos gibt es unter:
wko.at, ams.at, lehrlingsportal.at und jugendservice.at.
Auf ooe-schnuppert.at gibt es zudem eine Potenzialanalyse, die hilft, sich zu orientieren.
Auf der Messe "Jugend und Beruf" am 5. bis 8. Oktober in Wels kann man sich aus erster Hand informieren. Mehr unter jugendundberuf.info
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