"Bedarf an Fachkräften wird nicht abdeckbar sein"
Den Fachkräftemangel auf eine Branche zu beschränken wäre zu einfach, die Verantwortlichen sind sich einig: Eine Lehre ist wichtig, egal wo.
BEZIRK. "Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Jugendlichen für den Arbeitsmarkt zu verlieren", erklärt Wirtschaftsreferent Michael Strugl. Die Situation am Arbeitsmarkt wird immer prekärer. Dass der Grund mitunter eine florierende Wirtschaft ist, macht das Problem nicht kleiner. Jedoch sorgt eine gute Auftragslage zwangsläufig für einen Engpass an benötigten Fachkräften. "Je stärker die Wirtschaft, desto höher der Bedarf. Wir wissen auch, dass alle benötigten Stellen gar nicht abdeckbar sind", meint Thomas Brindl, Leiter der WKO Wels. Ein unumgänglicher Faktor ist laut Brindl, die Attraktivität einer Lehre zu erhöhen.
Lehre oder Studium?
Image ist alles. Und die Lehre wäre in den letzten Jahren im öffentlichen Diskurs schlechter geredet worden, als sie eigentlich sei. "Jeder Zweite bricht sein Studium ab", stellt Brindl in den Raum. Deshalb sei es wichtig, dass der Nachwuchs von den Angeboten weiß und dementsprechend eine Perspektive sieht. Die WKO bemüht sich, die jährliche Lehrlingsmesse so attraktiv wie möglich zu gestalten. Und auch darüber hinaus werden die Verantwortlichen nicht müde, die Leute zu erreichen. Im September startet die WKO eine neu gegründete Duale Akademie. Sie sei "perfekt für Studienabbrecher", dauert zweieinhalb Jahre und lehrt die benötigten Kompetenzen für die Wirtschaftswelt. Auch das Land Oberösterreich hat gemeinsam mit dem AMS einen Verbund geschaffen, der sich gezielt mit digitalen Aspekten beschäftigt. "Digitale Kompetenz ist eine Schlüsselqualifikation, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen zu sichern", ist sich LH-Stv. Strugl der Prioritäten bewusst.
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