Edter Unternehmer klagt über Teuerungen
„Der Staat lässt uns jetzt im Stich“

Das Edter Unternehmen hat schwer an der Diesel-Preiserhöhung zu knabbern.  | Foto: neftali77/panthermedia
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  • Das Edter Unternehmen hat schwer an der Diesel-Preiserhöhung zu knabbern.
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Viele Unternehmen stöhnen unter den aktuellen Teuerungen. Stark betroffen: vor allem Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Eines davon ist das Transportunternehmen manzitrans GmbH aus Edt bei Lambach. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau gibt Prokurist Jürgen Manzenreiter einen Einblick in die aktuelle Situation.

EDT. „Am Anfang der Pandemie sind wir noch beklatscht worden, weil wir als Kleintransportunternehmen Covid-Impfstoffe, Masken et cetera ausgeliefert haben“, sagt Jürgen Manzenreiter, Prokurist bei der manzitrans GmbH aus Edt bei Lambach. „Das war sehr nett, aber der Staat lässt uns jetzt im Stich.“ So warte manzitrans seit rund neun Monaten auf die Beihilfen aus dem Epidemiegesetz. Von der Bezirkshauptmannschaft (BH) Wels-Land käme aber immer wieder nur, dass „es zu wenig Personal gibt, um die Anträge zu bearbeiten.“

Dasselbe erlebe Manzenreiter seit April mit seiner Einzelfirma beim Fixkostenzuschuss der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes (COFAG): „Hier habe ich auch nur mehrere E-Mails bekommen, dass es ihnen leid tut, dass sich alles verzögert.“ 

„Teilweise nicht konkurrenzfähig“

Zusätzlich treffe die Diesel-Preiserhöhung das Unternehmen hart. „Wir sind teilweise nicht mehr konkurrenzfähig, da uns keine Firma die Mehrkosten ersetzen kann“, so Manzenreiter. Diese würden rund 50 Prozent betragen. Damit steige auch der Kilometerpreis. Aber: „Wenn ich zum Beispiel einen Kilometerpreis von 90 Cent verlange, wird mir das keiner mehr bezahlen wollen. Und die Kunden nehmen dann lieber jemand aus dem Ausland.“ Die Auftragsbücher des Unternehmens seien voll, trotz allem „komme unter dem Strich ein Minus oder eine Null heraus.“ „Bei den Wirten hatten wir Geld übrig, aber jetzt sind andere Branchen betroffen. Der Staat ist hier säumig“, äußert der Prokurist Kritik. 

Und auch die Sondererhebung der KMU Forschung Austria belegt:

„Die hohen Kosten von Rohstoffen, Materialien und Energie sowie die Probleme, überhaupt zur rechten Zeit und in ausreichender Menge an Rohstoffe, Zwischen- und Endprodukte und Komponenten zu kommen, lasten schwer auf der Stimmung in den Betrieben“, betont Michael Pecherstorfer, Obmann der oö. Gewerbe- und Handwerksbetriebe.

Die Bezirkshauptfrau Elisabeth Schwetz nimmt Stellung zu den noch offenen Anträgen der der Beihilfen aus den Epidemigesetz. | Foto: BRS/Weninger
  • Die Bezirkshauptfrau Elisabeth Schwetz nimmt Stellung zu den noch offenen Anträgen der der Beihilfen aus den Epidemigesetz.
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„5.000 Anträge in Bearbeitung“

Auf Anfrage bezieht die BH Wels-Land Stellung zu den noch nicht ausgezahlten Beihilfen: Seit Beginn der Pandemie wurden laut Bezirkshauptfrau Elisabeth Schwetz mehr als 18.000 Anträge eingebracht. Rund 13.000 seien bereits erledigt worden. Die restlichen 5.000 befänden sich noch in Bearbeitung. „Wir haben ein eigenes Vergütungs-Team eingerichtet und bearbeiten die Fülle an Anträgen so schnell es uns möglich ist, da wir wissen, dass die Zahlungen für die Wirtschaft wichtig sind“, so Schwetz. 

Nachprüfungen bei Unklarheiten

Antwort kommt auch von der COFAG: Bis 21. Juli 2022 seien Zuschüsse in Höhe von 1,56 Millionen Höhe an oö. Betriebe ausbezahlt worden. Von den 180.326 aktiven Anträgen seien 172.437 erledigt worden. Viele Anfragen seien erst kurz vor Auslaufen der Fristen gestellt worden. Zudem: Erschienen einzelne Punkte im Antrag nicht plausibel, müssen Nachprüfungen angestellt werden. „Wir haben Verständnis für die Bedürfnisse der Unternehmen, aber auch die Steuerzahler haben berechtigte Interessen, dass Hilfen recht gemäß ausbezahlt werden“, heißt es von Seiten der Geschäftsführung. 

Strompreiskompensation und Direktzuschuss

Zu den aktuellen Situation meldet sich auch Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zu Wort. „Die Teuerung und vor allem die stark steigenden Energiekosten belasten sowohl die Haushalte als auch die Unternehmen massiv“, so Achleitner. „Deshalb ist es wichtig, dass die Bundesregierung rasch Entlastungspakete geschnürt hat, wobei alleine das aktuelle dritte Paket fünf Milliarden Euro an Teuerungsausgleich umfasst.“ Weiters habe sich auch das Land OÖ für die Entlastung der Betriebe stark gemacht und unter anderem eine Strompreiskompensation sowie einen Direktzuschuss für energieintensive Unternehmen erreicht.

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