"Equal Pay Day" im Bezirk Wels

- <b>Ein Transparent an</b> der ÖGB-Fassade weist auf die Einkommensungleichheit hin.
- Foto: ÖGB
- hochgeladen von Philip Herzog
Tag der Einkommensgerechtigkeit: ÖGB fordert gleiche Bezahlung.
BEZIRK. 10.333 Euro beträgt der jährliche Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern in Wels bei Vollzeitarbeit. Das bedeutet, dass ein Mann in unserer Stadt schon am 8. Oktober so viel verdient hat, wie eine Frau in einem ganzen Jahr. Im Bezirk Wels Land beträgt die Schere sogar 14.398 Euro. Stichtag für den Equal Pay Day, den Tag der Einkommensgerechtigkeit, ist hier bereits der 15. September.
Höherer Mindestlohn
„Wir brauchen endlich einen Mindestlohn von 1500 Euro in allen Kollektivverträgen“, fordert Sonja Reitinger, ÖGB-Frauenvorsitzende in Wels. Gerade weil mehr Frauen als Männer in Niedriglohnbranchen arbeiten, würde ein höherer Mindestlohn die Einkommensunterschiede verringern. Als besonders wirksames Instrument gegen Einkommensdiskriminierung hätten sich die Einkommensberichte in Betrieben erwiesen, weil sie versteckte Ungleichheiten aufdecken. Der Schlüssel zu einer gleichberechtigten Arbeitswelt seien aber gesellschaftspolitische Veränderungen. Eine wesentliche Ursache der Einkommensunterschiede ist die Babypause. Bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren liegt Oberösterreich mit 3,2 Prozent im Vergleich mit den anderen Bundesländern an letzter Stelle. „Solange Frauen gar nicht die Chance haben, Vollzeit zu arbeiten, bleibt echte Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in weiter Ferne“, stellt Reitinger fest.
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