Wachstum trotz Corona

Richter Pharma auf Erfolgskurs

Das Welser Pharmaunternehmen blickt auf ein herausforderndes, aber zugleich erfolgreiches Jahr zurück. Und man hat Pläne.

WELS. Die Coronakrise war auch für die Richter Pharma AG das Thema des vergangenen Jahres:
Die Sparte Humanmedizin stand 2020 unter Druck: Wegen der Pandemie mussten Operationen verschoben werden, Patienten verlegten Arztbesuche oder ließen diese ganz ausfallen. "Es kam zu einem Einbruch bei Antibiotika und Grippemitteln mit bis zu minus 50 Prozent", so Vorstandsvorsitzender Roland Huemer.
Gleichzeitig "wuchs aber der Wunsch nach einem Haustier stetig", so Huemer. Rund eine halbe Million mehr tierische Freunde legten sich die Österreicher zu. Entsprechend gute Zuwächse konnte Richter Pharma im Veterinärbereich vermelden, "wir sind hier unserer Verantwortung als Partner der Tierärzte nachgekommen." Hinzu kamen neue Märkte wie in Kanada und Chile.

Bedeutung in der Pandemie

Hinzu kam die Bedeutung des Unternehmens in der Pandemie: "Wir sind Teil der Arzneimittelzuweisung", so Huemer. In Folge wurden für jedes Bundesland zwei Standorte aufgebaut, um die logistische Versorgung effizient zu steuern. Neben dem Impfstoff kommt auch noch die Teststrategie hinzu. "Wir beliefern Heime, Apotheken und sorgen auch für die Wohnzimmertests" – im Schnitt mit rund 100.000 Tests wöchentlich.

Plus beim Jahresergebnis

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich das Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln: Der Jahresumsatz stieg 2020 um 4,4 Prozent auf 565 Millionen Euro, das Jahresergebnis legte auf 7,8 Millionen Euro spürbar zu. Hier half auch intern das Programm "ri-new it“, mit dem Abläufe effizienter gestaltet werden sollen.
Erfolg auch beim Tochterunternehmen Pharma Logistik Austria: Seine Infrastruktur half, um neue Partner im Bereich der Impfstoff-Distribution zu gewinnen. Insgesamt arbeitet man nun mit 53 Pharmaherstellern zusammen.
Weiterhin ist man am Ausbau des Sortiments – ob im Humanbereich mit einem neuen Produkt in der Nahrungsergänzungsmittellinie Supamun oder bei Veterinärmitteln mit Eigenmarken im Schmerzbereich, aber auch Herz und Gastro. Insgesamt sind für heuer 700 Zulassungen anvisiert.

Investition in Wels

Und das Unternehmen wächst und investiert weiter: Noch heuer soll Geld in ein Bauprojekt zur Produktionserweiterung fließen – "ein zweistelliger Millionenbetrag", so Huemer. "Damit wollen wir in den Standort und die Zukunft auch für die nächsten Generationen investieren", so Florian
Fritsch, Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Richter Pharma AG.