FH Campus Wels
Studenten forschen an wassersparender Schwimmbadtechnik
Ein größeres Freibad verbrauche aufgrund des Reinigungsprozesses rund 50 bis 150 Kubikmeter Frischwasser. Um hier eine Lösung zu finden, arbeiten Welser FH-Studenten mit der Firma GWT Schwimmbad und Therme zusammen. Ziel: die Wiederaufarbeitung von verbrauchtem Badewasser.
WELS. Im Sommersemester beschäftigten sich FH-Studenten des Lehrgangs „Verfahrenstechnische Produktion“ mit der Optimierung des Frischwasserverbrauches von Schwimmbädern. Denn: Ein Freibad mit einem 50 Meter Sportbecken und Familien- sowie Kinderbereich benötige aufgrund des Reinigungsprozesses bei normaler Auslastung rund 50 bis 150 Kubikmeter Frischwasser. Das entspreche ungefähr dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von drei Haushalten. Durch die Wiederaufbereitung des verbrauchten Wassers sei es möglich, bis zu 80 Prozent wiederzuverwenden.
Wiederaufarbeitung von Badewasser
In Zusammenarbeit mit der Firma GWT Schwimmbad und Therme GmbH in Braunau haben die Studierenden die dazu notwendigen Verfahrensschritte erhoben, die Alternativen in Verfahrensfließbildern zusammengestellt und bewertet. Denn im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz ist in Österreich die Wiederaufarbeitung von verbrauchtem Badewasser in öffentlichen Anlangen und in der Hotellerie noch wenig verbreitet.
„In einem gemeinsamen Projekt haben wir die technischen Möglichkeiten dafür erhoben und die besten verfügbaren Technologien herausgearbeitet. Das Wasser durchläuft dabei die Stationen Sandfilter, Aktivkohlefilter und Ultrafiltration, sowie einige weitere Stationen“, berichtet der betreuende Professor Albert Angerbauer.
Investition in Nachhaltigkeit
„Im Sandfilter passiert die grobe Filterung. Im Aktivkohlefilter werden vor allem die von der Chlorung stammenden Chlorverbindungen aufgefangen. In der Ultrafiltration erfolgt die Feinfiltration von Bakterien und Keimen, bevor mit der Umkehrosmose und einer Aufhärtung wieder die richtige Wasserhärte eingestellt wird. Erst dann kann das vorherige Schmutzwasser - jetzt aber wieder in Trinkwasserqualität - ins Becken geleitet werden“, berichtet die Verfahrenstechnik-Studentin Sandra Kusel.
Natürlicher Reinigungsprozess möglich
Bei der Studie habe sich auch gezeigt, dass es möglich sei, mit der Hilfe von Mutter Natur zu einem gleichwertigen Ergebnis zu kommen. „Lässt man das vorgereinigte Schmutzwasser etwa auf einer Grünfläche durch eine zwei bis drei Meter tiefe Sand- und Bodenschicht versickern, kann ein ähnliches Reinigungsergebnis erzielt werden“, berichtet VTP-Studentin.
Alle Infos erhältst du unter fh-ooe.at
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