Expertenrunde: "Perspektiven für Jugendliche am Arbeitsmarkt haben sich geändert"
Das Jugendnetzwerk Wels diskutierte über Arbeitsfähigkeit und Werte im Wandel.
WELS. Rund 50 Personen aus sozialen Organisationen, Schulen und Betrieben diskutierten in der AK-Bezirksstelle Wels zum Thema „Arbeitsfähigkeit und Werte“. Dabei wurden Fragen, wie "Welche Werte bringen Jugendliche in die Arbeitswelt von heute mit und welche werden von ihnen erwartet?" oder "Welche Unterstützung brauchen Jugendliche, wenn diese nicht konform gehen?" und andere von den Experten erörtert und im Anschluss diskutiert. Ergebnis: Als die heutigen Erwachsenen in ihrer Jugendzeit auf Jobsuche waren, standen sie einer völlig anderen Situation gegenüber. Sie wussten: Ausbildung führte im Regelfall zu einer Beschäftigung, von der sie (gut) leben konnten. Der damit einhergehende Wohlstand brachte den Arbeitnehmern/-innen mehr Wohlbefinden. Dieser logische Schluss von damals gilt heute nicht mehr. Junge Menschen gehen oftmals einer Beschäftigung nach, von der sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.
Beziehungen als Rüstzeug
Der Referent des Treffens, Gerald Koller vom Forum Lebensqualität Österreich, skizzierte in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Werten. Diese können nur entstehen, wenn junge Menschen Beziehungen pflegen, die sie stärken und die ihnen das Rüstzeug für einen gelungenen Einstieg in ein erfolgreiches Arbeitsleben geben. „Das fehlt vielen heutzutage. Darum sind Schulen, Unternehmen und Institutionen gefragt, positive Werte und stärkende Beziehungen vorzuleben“, sagt Koller. Im Bezirk Wels ist diesbezüglich schon einiges auf Schiene. „Der regelmäßige Austausch im Netzwerk soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass auch lernschwächere Jugendliche mit mäßigen Zeugnissen eine Berufschance bekommen müssen. Wir haben gute Beispiele dafür, wie das in einigen Betrieben funktioniert. Davon profitieren auch andere Unternehmen, weil sie lernen, wie sie mit unterschiedlichen Werten und den Lebenswelten der jungen Menschen umgehen können“, erklärt AK-Bezirksstellenleiterin Michaela Petz.
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