Wirtschaftsausblick 2019
Wachstum & mehr Fachkräfte
Die Aussichten für das Wirtschaftsjahr 2019 sind gut. Fachkräfte und Betriebsflächen sind aber Mangelware.
WELS & WELS-LAND. Für 2019 gehen Experten von einer anhaltenden Hochkonjunktur für die oberösterreichische Wirtschaft aus. Diese wird laut Thomas Brindl, Leiter der WKO Wels, durch die Auswirkungen der angespannten Situation am Weltmarkt und die aktuelle Debatte rund um Dieselfahrverbote im kommenden Jahr nur um rund zwei Prozent wachsen. Die gute Konjunktur sei der hohen Investitionsbereitschaft der Betriebe und dem sehr guten privaten Konsum geschuldet. "Die Auftragsbücher der Unternehmen sind zwar voll, leider macht den Betrieben aber der Fachkräftemangel große Sorgen. Insbesondere in der Region Wels ist dieser Engpass stark spürbar. Vor allem am Lehrstellenmarkt ist mit rund 500 offenen Lehrstellen und etwa 200 Lehrstellensuchenden per Ende November der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern beunruhigend hoch", erklärt Brindl. Vor allem in Bezug auf den Lehrlingsmangel werde die WKO Wels die Unternehmen durch gezielte Schwerpunkte wie die Lehrlingsmesse oder Patenschaften von Schulen und Betrieben unterstützen. "Wir merken klar, dass Unternehmen mittlerweile deutlich länger suchen müssen, um für sie geeignete Arbeitskräfte zu finden", bestätigt auch Othmar Kraml, Leiter des AMS Wels. Zwar gab es 2018 laut Kraml in der Region einen generellen Rückgang bei den Arbeitssuchenden und einen starken Anstieg offener Stellen in allen Branchen. Dennoch weist Wels per Ende November 2018 mit 3.899 gemeldeten Personen oder 6,2 Prozent eine der höchsten Arbeitslosenquoten in Oberösterreich auf. "Die geringsten Rückgänge gab es bei den Personen 50+ und jenen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen", so Kraml. Für 2019 erwartet der AMS-Leiter ein weiteres Sinken der Arbeitslosigkeit, jedoch Experten zufolge "nicht mehr so stark wie in den vergangenen zwei Jahren."
Auch Betriebsflächen fehlen
Durch den guten Branchenmix ist der Wirtschaftsraum Wels ein begehrter Standort für Unternehmen, heißt es aus der WKO. Probleme entstünden aber durch die eingeschränkten Flächen für Betriebsansiedelungen und -erweiterungen. Daher wird die WKO laut Thomas Brindl ab 2019 an Projekten mitwirken, um den Standort Wels & Wels-Land attraktiv zu halten: So gelte es, den Wirtschaftspark Voralpenland zu optimieren und mit dem Wirtschaftsservice Wels Betriebsflächen, vor allem in leerstehenden Gebäuden, zu entwickeln. Auch werde geprüft, ob ein Teil des Welser Flugplatzes in ein Betriebsbaugebiet umgewidmet werden könne. "Es ist uns besonders wichtig, die hohe Lebensqualität in Wels & Wels-Land auch weiterhin beizubehalten", so Brindl.
Eckdaten Wirtschaftsregion Wels & Wels-Land
Die Wirtschaftsregion Wels mit der Stadt Wels und dem Bezirk Wels-Land beheimatet knapp 10.200 Betriebe, von Ein-Personen-Unternehmen bis zu Weltmarktführern. Diese Unternehmen bieten rund 61.500 Menschen einen Arbeitsplatz. Die Sparten reichen vom produzierenden Gewerbe, über den Handel bis zum Dienstleistungsbereich.
Im Jahr 2017 wurden in der Region 568 neue Unternehmen gegründet, in den ersten drei Quartalen 2018 waren es 458.
Die derzeit rund 570 Ausbildungsbetriebe im Wirtschaftsraum Wels & Wels-Land beschäftigen etwa 2.400 Lehrlinge.
Ende November 2018 waren 3.899 Personen oder 6,2 Prozent arbeitslos gemeldet, zusätzlich waren rund 870 Menschen in Schulungen. Im Jahresvergleich bedeutet das einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 376 Personen oder 0,7 Prozent.
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