„Wels ist noch immer eine Handelsstadt“
Bei WKOÖ-Handelsbrunch weist WK-Wels-Obmann Josef Resch auf Innenstadtproblematik hin.
WELS. Josef Resch, Großbäcker und WK-Obmann für Wels-Stadt, und Ernst Wiesinger, Leiter von Kellner&Kunz und WKOÖ-Funktionär der Sparte Handel, gaben Einblicke speziell für Wels.
Die Entwicklung der Mitglieder der Sparte Handel in Wels untermauert, dass die Stadt noch immer Handelsstadt ist. „Waren es 2003 noch 1385 aktive Mitglieder, so sind es derzeit über 1425“, so Obmann Resch. Dennoch soll dieser positive Trend nicht über die Problematik in der Innenstadt hinwegtäuschen. Grund dafür waren Verkaufsflächenzuwächse am Stadtrand - von rund 185.000 Quadratmeter im Jahr 2001, auf rund 230.000 Quadratmeter in 2012. Im gleichen Zeitraum kam es nur zu einer geringen Steigung von knapp 40.000 auf knapp 43.000 Quadratmeter in der Innenstadt. „Diese Verkaufsflächenexplosion in der Peripherie muss der Innenstadthandel immer noch verkraften“, weiß Resch. „Der gesamte Fokus gilt nun Projekten, die die Frequenz in der Innenstadt steigern. Hier ist das Standortmarketing gefordert, professionell zu agieren.“
Damit das Unternehmertum nicht den Mut verliert, werden zahlreiche Kampagnen der WKOÖ-Sparte Handel vollzogen. „Unsere Unternehmer müssen das Gefühl haben, dass sie gebraucht werden. Das macht der Internethandel schwer. Jedoch bin ich überzeugt, dass Wohlgefühl durch persönliche Beratung entsteht und nicht durch unpersönlichen Kauf übers Internet“, erklärt Wiesinger. Eine dieser Kampagnen heißt „Handel bringt Leben ins Leben“ und soll das Image aufwerten. Projekte wie die Marke „Top-Handelszertifikat“ tragen ihren positiven Teil dazu bei.
Image muss verbessert werden
Ein Anliegen ist es Wiesinger auch, das Fachkräfte- und Nachwuchsangebot im Handel zu verbessern. Mit dem Kampagnen-Slogan „Lern was gscheit’s - Der Handel“ werden kaufmännische Lehrberufe beworben. „Uns ist es wichtig, speziell kleine Firmen zu unterstützen, die dringend Lehrlinge brauchen. Sie haben leider nicht die Mittel, die große Betriebe zur Verfügung haben um sich attraktiv darzustellen. Laut einer Ursachenanalyse zum Fachkräftemangel im Handel ist das schlechte Image schuld. Denn Jugendliche wählen ihren Arbeitgeber nach Attraktivität und nach Qualität der Ausbildung aus.“
Langfristige Stadtentwicklung
Nicht nur der Handel hat ein Imageproblem, auch die Stadt hat damit zu kämpfen. „Trotz vieler Bemühungen ist es leider derzeit so, dass die Stadt Wels unverdienterweise nach außen hin ein wesentlich schlechteres Image hat, als man es selbst erlebt, wenn man in Wels wohnt. Wir müssen daher über alle Branchen hinaus die Schlagkraft bündeln und über die Zukunft von Wels gemeinsam nachdenken. Denn Wels gehört langfristig weiterentwickelt, wir müssen als Welser wieder stolz auf unsere Stadt sein. Auch die Großbetriebe rund um Wels brauchen eine funktionierende Stadt“, fordert Resch abschließend.
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