Welser Werkstoff-Wissenschafter analysiert Matratzen

- Bernhard Plank (r.) mit Forschungsleiter Johann Kastner.
- Foto: FH OÖ
- hochgeladen von Ines Trajceski
WELS. Im Schlaf regenerieren sich Körper und Geist. Das ganze Schlafsystem Bett, Lattenrost, Matratze und Bettzeug sollte bestmöglich aufeinander abgestimmt sein. Auch im Bereich der Matratzen wird intensiv geforscht. Der Welser Metall und Kunststofftechnik-Absolvent Bernhard Plank hat mit Hilfe des Welser industriellen Computertomographen Messungen für eine neuartige Schaumstoffzusammensetzung durchgeführt. Die Polyurethanschaum-Matratze, die von Eurofoam und Lenzing gemeinsam entwickelt wurde, soll die Feuchtigkeit während des Schlafes besser aufnehmen und tagsüber wieder an die Umwelt abgeben.
Feuchtigkeit optimal regulieren
„Bei Lenzing ging es vor allem um die 3D-Visualisierung und Verteilung von Zellulosepartikeln in einem Polyurethanschaum, der für Matratzen verwendet wird“, berichtet der wissenschaftliche Mitarbeiter Plank. Die Zellulosepartikel in der Größenordnung von wenigen µm sollen die vom Menschen beim Schlaf abgegebene Feuchtigkeit aufnehmen und dann im Laufe des Tages wieder an die Umgebung abgeben. „Damit ein optimales Wohlgefühl entstehen kann, sollen diese Partikel möglichst gleichmäßig in der Schaummatratze verteilt sein. Für Aufgabenstellungen wie diese gibt es in der Praxis kaum eine effizientere Methode als das berührungslose Vermessen mittels Computertomograph“, so der Marchtrenker. In den Welser Computertomographen sind örtliche Auflösungen von bis zu 0,5 µm möglich. Im Vergleich dazu hat ein menschliches Haar im Durchschnitt eine Dicke von 50 µm.
Messung für glasfaser- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe
Oft wird der Computertomograph auch dazu eingesetzt, unterschiedliche Fertigungschritte und Verfahren zu vergleichen. Vor allem bei glasfaserverstärkten Kunststoffen – wie sie etwa bei Armaturen im Automobilbau eingesetzt werden - kommt es während des Spritzgussprozesses oft zu einer deutlichen Reduktion der Faserlänge. „Damit verfügt das Bauteil nicht mehr über die gewünschten mechanischen Eigenschaften. Anhand der Auswertung von Computertomograph-Daten können wichtige Informationen zur Prozess- und Bauteiloptimierung gewonnen werden“, erklärt der 29-jährige Forscher. Im Bereich glasfaser- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe führt die Welser FH zahlreiche Messungen gemeinsam mit den Partnern Borealis, TCKT, Peak Technology oder FACC durch.
Internationale CT-Tagung im Februar 2014
Derzeit umfasst die gesamte CT-Forschungsgruppe in Wels 15 wissenschaftliche Mitarbeiter und zählt damit zu den größten Forschungsgruppen der FH OÖ. Im Zweijahres-Rhythmus findet eine große wissenschaftliche internationale CT-Konferenz am Campus Wels statt. Im Februar 2014 werden wieder etwa 200 namhafte Forscher aus der ganzen Welt in Wels erwartet.


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