Wohnkosten als Armutsfalle
Solidarfonds: Mikrokredite sollen bei Härtefällen Abhilfe schaffen
BEZIRK. Steigende Mieten und fehlende Wohnungen machen das Thema Wohnen immer mehr zur offenen Baustelle in Oberösterreich. "Wels und Wels-Land sind davon keine Ausnahme", so SPÖ-Clubvorsitzender Christian Makor. Demnach würde mehr als ein Viertel der Menschen in Oberösterreich bereits mehr als die Hälfte ihres Einkommens benötigen, um alleine die Wohnkosten abzudecken. Denn diese seien in den letzten Jahren viel stärker gestiegen als das Nettoeinkommen der Bevölkerung. Makor ortet vornehmlich drei Ursachen für die Preissteigerung: Das Mietrecht sei in vielen Bereichen zur Gänze ausgehöhlt und würde den Mietern kaum mehr Schutz bieten. Die Gesamtzahl der gesuchten Wohnungen übersteigt deutlich das Neubauvolumen. Wohnbeihilfe kann nur noch für Wohnungen unter sieben Euro pro Quadratmeter bezogen werden. Die Welser Durchschnittswohnung schlägt derzeit aber mit 7,4 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Neben den Kosten stieg auch die Zahl der Wohnungssuchenden. Laut jüngsten Zahlen seien in Wels 2.699 Haushalte auf Wohnungssuche, was einer Steigerung von 241 Haushalten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Konstanter ist die Zahl in Wels-Land, wo 1.500 Haushalte auf Wohnungssuche sind (2016: 1.482).
Solidarfonds zum Einstieg
"Einschnitte bei der Wohnbeihilfe, hohe Kosten und niedrige Löhne machen das Thema Wohnen für Menschen mit geringem Einkommen immer mehr zur Armutsfalle", so SP-Nationalratskandidatin Petra Wimmer. Sie schlägt daher ein Solidarfonds-Modell vor. An besondere Härtefälle solle ein Mikrokredit in Höhe von 2.000 Euro vergeben werden, um die Kosten für Kaution, Gebühren und Einrichtungsgegenstände zu decken. Diese könnten in kleinen Raten mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren zurückbezahlt werden. Eine dahingehende Resolution wurde an das Land OÖ verabschiedet.
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