E-Carsharing: Wels startet in die Elektromobilität

Die gemeinsame Nutzung von Elektroautos soll Umwelt und Geldbörse schonen und zur Reduktion des Individualverkehrs beitragen. | Foto: Wels Strom GmbH
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  • Die gemeinsame Nutzung von Elektroautos soll Umwelt und Geldbörse schonen und zur Reduktion des Individualverkehrs beitragen.
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WELS. Die Wels-Land-Gemeinden Krenglbach, Bad Wimsbach, Gunskirchen, Thalheim und Marchtrenk haben es bereits vorgemacht. Jetzt zieht auch die Stadt nach: Welser Bürger sollen künftig gemeinsam Elektroautos nutzen können. Möglich wird dies mit einem von der Wels Strom GmbH entwickelten und betreuten E-Carsharing-Modell. Damit soll ein Beitrag zur Verminderung des Schadstoffausstoßes geleistet sowie der Verkehr insgesamt vermindert werden.

Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu acht Fahrzeuge

"Elektromobilität wird damit ohne große Investitionen erfahrbar. Unsere E-Autos verursachen keine Emissionen und werden mit Ökostrom betrieben", so Wels Strom-Geschäftsführer Friedrich Pöttinger. Generell sei das Potenzial des gemeinsamen Nutzens von Fahrzeugen groß: Ein Carsharing-Auto könne hochgerechnet bis zu acht Fahrzeuge ersetzen. „Als Verkehrsreferent erhoffe ich mir möglichst viele Teilnehmer am neuen Welser E-Carsharing-Modell. Das kann für jene, die in Wels wohnen oder arbeiten, ein Anreiz sein, auf das Zweitauto zu verzichten", meint Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner.

Vorerst drei Fahrzeuge

Ab Juli soll an den Standorten Rathaus (Stadtplatz 1) und Fernheizkraftwerk (Bauernstraße 2) je ein Renault Zoe zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. Dieses Modell hat in der Praxis eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Im August folgt an einem dritten Standort am Wochenmarktgelände (Hamerlingstraße 4) ein Transporter Nissan eNV200 mit bis zu 170 Kilometern Reichweite. Nach einer Online-Anmeldung erhalten Teilnehmer die Mobilcard, die gleichzeitig auch als Autoschlüssel dient. Zudem gibt es eine persönliche Einschulung. Anschließend kann das gewünschte E-Fahrzeug online gebucht werden. Die Abholung und Rückgabe des Fahrzeuges erfolgt jeweils an der gleichen Station.

Intelligentes Buchungssystem

"Natürlich werden wir hier auch auf die Community angewiesen sein", führt Wels Strom-Prokurist Lothar Müller aus, "systemintern werden Telefonnummern der Nutzer hinterlegt sein. Hat man ein Auto ausgeborgt und steht im Stau, sodass man den veranschlagten Rückgabetermin nicht einhalten kann, gibt man dem nächsten Mieter einfach kurz Bescheid." Das Buchungssystem ist zudem intelligent: Bei der Reservierung muss die Mietdauer und die gefahrene Strecke im Vorfeld bekanntgegeben werden. Das System rechnet dann aus, wie lange das Auto nach der Rückgabe geladen werden muss und wann es somit wieder verfügbar ist. Um zu verhindern, dass jemand mit den E-Autos auf Urlaub fährt, dürfen die Fahrzeug immer nur für maximal 72 Stunden ausgeliehen werden.

Aufladen an 17 Station von Wels Strom möglich

Grundsätzlich werden nach der Anmeldung pro Person und Monat zwölf Euro Grundgebühr fällig. Jede weitere Person im Familienverband, aber auch jeder weitere Mitarbeiter in einem Unternehmen, bezahlt dann nur noch sechs Euro Grundgebühr. Für die tatsächliche Nutzung eines der Elektrofahrzeuge sind zusätzlich pro Stunde 1,20 Euro und pro gefahrenem Kilometer 0,12 Euro zu bezahlen. „Aufgrund des Preismodells haben auch sozial Schwächere zukünftig die Möglichkeit, sich umweltfreundlich mit einem Fahrzeug am Individualverkehr zu beteiligen“, so Bürgermeister Andreas Rabl. Geladen werden können die E-Fahrzeuge in der Stadt Wels derzeit an 17 Stationen der Wels Strom GmbH. Mit nur 20 Minuten besonders rasch erfolgt das Nachtanken an den Schnellladestationen in der Hamerlingstraße. Bürgermeister Rabl stellt zudem einen raschen Ausbau des E-Tankstellen-Netzes in Aussicht: "Was die Ladestationen betrifft, haben wir eine hohe Konzentration im Zentrum. Im Osten, Norden und Nord-Westen der Stadt sieht es aber schlechter aus. Dort wohnen allerdings die Leute. Daher lässt die Stadt Wels gerade prüfen, wo bereits die notwendigen 30kV-Leitungen verlegt sind. Wird Fläche umgewidmet, reservieren wir uns einen kleinen Teil, um weitere Ladestationen bauen zu können."

Zahl der Fahrzeuge wird steigen

Wird das E-Carsharing-System gut angenommen, könnte die Auto-Flotte schnell wachsen. Um die Verfügbarkeiten einigermaßen gewährleisten zu können, sind generell nicht mehr als 15 bis 20 Nutzer pro Fahrzeug vorgesehen. Das wären bei derzeitiger Lage also maximal 60 Nutzer für die drei Fahrzeuge. "Die erste Resonanz war sehr positiv. Auf der Energiesparmesse haben wir nur erste Informationen herausgegeben und haben trotzdem bereits 50 Voranmeldungen", freut sich Müller. Gute Erfolgschancen bescheinigt dem Projekt auch Norbert Rainer vom Klimabündnis OÖ. Er ist in Krenglbach bereits mit seinem E-Carsharing-Modell, der Mobilcard, erfolgreich und stand für das Welser Projekt beratend zur Seite. "Für kommerzielle Anbieter ist Wels zu klein, für Vereine zu groß. Das umgesetzte Modell ist für eine Stadt in der Größe von Wels derzeit einzigartig", so Rainer.

Information und Anmeldung
Die Wels Strom GmbH informiert an den folgenden dreiei Terminen über das Buchungssystem, die Inbetriebnahme und die Abrechnung und bietet auch gleich die Möglichkeit zur Anmeldung:
Dienstag, 13. Juni, 19.00 Uhr: Fernheitkraftwerk Durisolstraße 3
Montag, 19. Juni, 19:00 Uhr: Welios, Weliosplatz 1
Dienstag, 27. Juni, 19:00 Uhr: Hotel Hauser, Bäckergasse 7
Anmeldung unter e-carsharing@welsstrom.at

Wels Strom GmbH bietet eine Reihe von Vergünstigungen:
Für die ersten 30 Anmeldungen gibt es drei Monatsgebühren (Wert: 36 Euro) erlassen. Kunden der Wels Strom GmbH mit aufrechtem Stromliefervertrag bekommen pro Jahr 300 Nutzungskilometer (Wert: 36 Euro) auf der Jahresabrechnung gutgeschrieben. Wer eine personalisierte Jahreskarte der Linie Wels besitzt, erhält nach entsprechendem Nachweis pro Jahr eine Gutschrift von 200 Nutzungskilometern (Wert: 24 Euro).

Die Anmeldung zum E-Carsharing ist ab sofort möglich unter www.welsstrom.at/e-carsharing.

Die gemeinsame Nutzung von Elektroautos soll Umwelt und Geldbörse schonen und zur Reduktion des Individualverkehrs beitragen. | Foto: Wels Strom GmbH
Wels Strom-Geschäftsführer Franz Gruber, Bürgermeister Andreas Rabl, Umweltreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber, Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner, Wels Strom-Geschäftsführer Friedrich Pöttinger und Wels Strom-Prokurist Lothar Müller. | Foto: Stadt Wels
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